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Montag, 26. Januar 2015

Reform, aus den Quellen gespeist - Cîteaux

Die Zisterzienser, vor allem ihr Ur-, Haupt- und Mutterkloster in Cîteaux, feiern heute ihre drei Gründerväter. Obwohl erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts in Angriff genommen, ist es erstaunlich, wie wenig sich die damaligen kirchenpolitischen Theologisierereien auf die zisterziensische Reform ausgewirkt haben. Es gab die Gegebenheiten der politischen Korrektheiten, wie heute auch. Aber es gab eben auch noch die Kontinuität der gelebten Glaubenswahrheiten. Die damalige Zeit war mehrere Jahrhunderte entfernt von den letzten wirklich ökumenischen Konzilien. Das Unverständnis gegenüber einem andersgearteten Glaubenslebens war gewachsen. Bereichernde Verschiedenheit und Vielfalt gehören bis heute nicht zu den einfach zu akzeptierenden Kulturgütern.

Samstag, 25. Januar 2014

Vestigia Patrum

Quelle: Vita nostra (Cist. Italia)
Vielerorts steht die Welt in Flammen, wo doch unsere Zeit aufgeklärt und modern ist. Während in Kiew, Syrien, Afrika, im Kosovo etc. Menschen leiden und sogar sterben müssen, weil sie ihre Würde verteidigen möchten, versteigen sich die Menschen in Westeuropa oft in Diskussionen, die den Realtätsbezug allzu oft weit hinter sich gelassen haben. Die Frage ist nicht, wo die Toleranz gegenüber einer anderen Meinung und Überzeugung beginnen darf, sondern vielmehr,

Samstag, 26. Januar 2013

Hl. Robert, Alberich und Stephan - Väter und Wegbegleiter


Der Feiertag der Ordensväter von Cîteaux, ein neues Fest, wenn man an die wenigen Jahre seiner Existenz denkt. Nachdem auch die Zisterzienser einen neuen Generalkalender einführen wollten, hat man die auf das Jahr verteilten Festtage der bedeutendsten Ordensväter und Gründer auf den 26. Januar zusammengelegt. Das Datum bot sich an, da das Robertsfest am 29. April in Konkurrenz zu Ostern treten konnte. Das höchste der Ordensväterfeste - der Stephanustag am 16. Juli - wurde vielleicht deshalb nicht gewählt, weil der hl. Stephan Harding als letzter Abt der drei Gründer der Gemeinde von Cîteaux vorstand. So machte man das Fest des hl. Alberich zum Feiertag der Ordensgründer: Ihm war in älteren Zeiten die Ehre zugefallen, nach dem Weggang des hl. Robert und den schwindelerregenden Investigationen des Bernhard von Clairvaux als "Idealabt" herhalten zu müssen, nachdem aus dem Idealisten Robert von Molesme für manche Übereifrige ein Abtrünniger wurde: Er hatte auf Bitten seiner einstigen Molesmer Mönche Cîteaux wieder verlassen und damit auch womöglich seine neue Heimat. In den Augen mancher war das "unstet". Allerdings fügt sich der eher demütig erscheinende Gehorsam des hl. Robert viel besser in das evangeliumsorientierte und apostolische Leben der ersten Zisterziensergeneration ein, als der fulminante Übervater Bernhard von Clairaux. Er machte aus dem ärmlichen und unbedeutenden Klosterdorf Cîteaux das Zentrum eines großen Ordens. Und manche fragen sich heute noch, ob dieser Schritt der zweiten Zisterziensergeneration nicht schon der Untergang des alten Cîteaux war. Ob nicht der neue "Geist" den alten allzu gründlich überholt hatte. Ob nicht die Sorge um den Bestand des Ordensverbandes die Beweggründe der Gründung von Cîteaux verdeckt hatte.
Zum Festtag der Ordensväter ein Hymnus, der die Liebhaber der Einsamkeit grüßt:
 

Samstag, 10. November 2012

fr. Luc Brésard - ein Zisterzienserleben mit den Vätern


Gestern ist fr. Luc Brésard, geboren 1924, heimgegangen. Mönch von Cîteaux, eingetreten als Konverse, war er ein ausgewiesener Fachmann, wenn es um die Väter der Kirche ging. Als Verfasser mehrerer Publikationen zur Spiritualität des Mönchtums ist er im Zisterzienserorden und darüberhinaus bekannt. Jahre-, wenn nicht jahrzehntelang war er in Cîteaux zuständig für die Auswahl der Väterlesungen in den Nachtwachen. Die Studieneinheit "Histoire de la Spiritualité monastique" reiht sich wie selbstverständlich in sein Forschen und seine "Ruminatio" ein. Als Mönch, stattlich an Gestalt, konnte er beeindrucken. Als Mensch, mit der Aura seriösen Schalks, war er durchaus ein Vorbild in mancherlei Hinsicht. Seine Kenntnis der Väter durfte er auch außerhalb seiner Gemeinschaft weitergeben, wofür nicht wenige Menschen dankbar sind. Requiescat in Pace.

Freitag, 10. August 2012

Cîteaux - Gebet um Berufungen 20.8.2012 - 20.8.2013


Dom Olivier und die Gemeinschaft von Cîteaux bitten alle Zisterzienser darum, sich ihrem Gebet um Stärkung und Wachstum der Zisterzienserberufung anzuschließen. Anlass ist das Jubiläum des Eintritts des Bernhard von Fontaine in Cîteaux unter dem hl. Stephan Harding etwa um 1112, also mehr als vierzehn Jahre nach der Gründung des Neuen Klosters. Auf der Webseite der Zisterzienser s.o. findet sich das Gebet in drei Sprachen (engl., franz., span.). Hier soll jetzt eine deutsche Version folgen, für alle Deutschsprachigen, die sich dem Aufruf anschließen möchten:
GEBET UM BERUFUNGEN
Guter Vater, indem unsere Väter das Neue Kloster gegründet haben, wollten sie dem armen Christus in die Wüste folgen. Sie konnten aus dem Evangelium leben, weil sie die Regel des hl. Benedikt in ihrer Reinheit wiederentdeckt hatten.
Du hast Bernhard von Fontaine die Gabe verliehen, diese neue Art des Lebens in der Freude des Heiligen Geistes als ansprechend und anziehend zu vermitteln.
Schenke auch uns, die wir heute in ihrer Nachfolge stehen, aus dem Geist des Friedens, der Einheit, der Demut und vor allem der Liebe zu leben, die alle Gnadengaben übersteigt: Dass heute erneut Männer und Frauen den Ruf zum monastischen Leben unter der Führung des Evangeliums hören, zu einem Dienst an der Sendung der Kirche und in einer Welt, die dich vergisst.
Herr, denke an Cîteaux, wo Bernhard mit seinen Gefährten ankam. Lass die Brüder, die an diesem Ort leben, weiterhin von der ursprünglichen Begeisterung der Anfänge getragen sein.
Denke an all jene, die aus dem Zisterziensercharisma leben.
Denke an all die Zisterziensergemeinschaften: Jene, die älter werden, und jene, die neu entstehen an den Enden der Erde, im Norden und Süden, Osten und Westen. Lass sie sich in der Prüfung an jene wenden, die Bernhard den Meeresstern genannt hat, damit sie nicht den Mut verlieren.
Heiliger Vater, von dir haben wir bis jetzt schon so viel empfangen. Gewähre uns auch künftig deinen Segen, damit unsere Gemeinschaften zahlenmäßig, aber vor allem in Gnade und Weisheit wachsen mögen – zu deiner Verherrlichung.
Dir, dem die Ehre gebührt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Mittwoch, 21. März 2012

Zum Festtag des hl. Vaters Benedikt


Der Heimgang des hl. Benedikt ist seit Jahrhunderten der eigentliche Feiertag des hl. Mönchsvaters. Im Jahre 1098 haben die Gründer von Cîteaux diesen Tag zum Geburtstag des Neuen Klosters gemacht. Sie wollten in die Fußstapfen des hl. Benedikt treten und trotzdem einen neuen Weg gehen. Die Gründer von Cîteaux haben die Benediktsregel übernommen und versucht, sie mit neuer Klarheit zu leben. Dass sie sie nicht dem Buchstaben nach gelebt haben, war ihnen wohl klar: Die Gründerväter haben hinzugefügt, was notwendig war, und weggestrichen, was ihrer Berufung geschadet hätte.
Der Festtag des Heimgangs des hl. Benedikt ist so etwas wie ein "Testament" an alle, die den Mönchsvater als ihren geistlichen Vorläufer verehren. Die Gottesdienste dieses Feiertags besingen den hl. Benedikt als Wegweiser für die Vielen. Das Ungeschaffene Licht, in das der hl. Benedikt eingeht, blendet den hl. Bischof Germanus, der seinen Tod in einer Vision sehen darf. Es ist die Herrlichkeit Gottes, die den Heimgang des hl. Benedikt überstrahlt. Er geht betend in dieses Leuchten ein, stehend und mit zum Gebet erhobenen Händen. Dadurch wird er zum Vorbild für das Gebet eines jeden, der auf das Vorbild des Glaubens dieses Mönchsvaters blickt.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Die hl. Gründer von Cîteaux - Robert, Alberich und Stephan - in der Rezeption des sel. Caesarius von Heisterbach


Zum Festtag der hl. Gründerväter des Neuen Klosters möchte ich in diesem Jahr einen kurzen Ausschnitt aus dem ersten Buch des "Dialogus miraculorum" des Caesarius von Heisterbach zitieren. Er ist, wie die lat.-dt. Ausgabe in den Fontes christiani zeigt, ein überaus gewichtiger Zeuge für die Zisterzienserbewegung im 12. Jahrhundert, also etwa 100 Jahre nach der Gründung von Cîteaux. Hier sein Bericht über die Anfänge der Zisterziensergemeinde unter den hl. Vätern:
"Nicht lange [nach der Gründung des Novum monasterium im Jahre 1098] forderten die Mönche von Molesme ihren Abt Robert mit Nachdruck zurück, und dieser wurde auf Befehl von Papst Urban II. und mit Zustimmung des Bischofs Walter von Chalon zurückgeführt (sc. nach Molesme). An seine Stelle kam Alberich, ein heiliger und gottesfürchtiger Mann. Durch seinen Eifer und mit Hilfe der göttlichen Gnade wurde das Tal sehr berühmt und nahm an den notwendigen Gütern zu.
Als Alberich verstorben war, folgte ihm der Engländer Stephan, ein Mann von gleicher Heiligkeit, im Amt. Die (Mönche) waren bis dahin gering an Zahl, weil die Menschen in der Welt zwar die Heiligkeit ihres Lebens bewunderten, aber die Strenge (sc. der Regel) fürchteten."
(Caesarius von Heisterbach: Dialogus miraculorum, 1. Distinktion, 1. Kapitel. In der Reihe "Fontes christiani" Bd. 86,1. Übers., Einl. und Kommentar Nikolaus Nösges u. Horst Schneider. Zit. S. 209)
Der kurze Ausschnitt aus dem Dialogus legt ein beredtes Zeugnis ab für die Verehrung, die die drei Gründer und Charismatiker von Cîteaux schon zu Caesarius' Zeiten genossen. S. Robert, der Wankelmütige, S. Alberich, der Aufbauende, S. Stephan, der Organisator: das sind Charakterisierungen, die selbst und vieleicht gerade heute noch und wieder auftauchen. Man ist versucht zu sagen, dass die eigentlichen Gründer, also die im unbedingten Glauben im Jahre 1098 ausziehende Schar von 21 Mönchen, sich bis heute messen lassen muss an allen folgenden Zisterziensergenerationen ab 1113. Dabei, so wage ich zu behaupten, hat die Entwicklung, so gerechtfertigt und natürlich sie war, den "Orden" immer weiter weggeführt von den Geistesgaben des Anfangs. Selbst die unweigerlichen Reformen durch die Jahrhunderte, La Trappe in keiner Weise ausgenommen, haben die Wesenszüge der ersten Zisterziensergemeinde nicht mehr revitalisieren können. Das ist vielleicht das Geschenk Gottes an uns: Dass wir erkennen dürfen, wie nichtig in Gottes Augen womöglich alles Großartige und Weltbewegende ist. Dass wir uns beschenken lassen dürfen von der Gründergeneration, deren Bedürftigkeit schon zwanzig Jahre später legendär (und Geschichte) war. Und dass deren Charisma wie eine tief verborgene Glut das durch die nachfolgenden Jahrhunderte sich erstreckende Abenteuer von Cîteaux am Leben erhalten wird.