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Samstag, 25. Januar 2014

Vestigia Patrum

Quelle: Vita nostra (Cist. Italia)
Vielerorts steht die Welt in Flammen, wo doch unsere Zeit aufgeklärt und modern ist. Während in Kiew, Syrien, Afrika, im Kosovo etc. Menschen leiden und sogar sterben müssen, weil sie ihre Würde verteidigen möchten, versteigen sich die Menschen in Westeuropa oft in Diskussionen, die den Realtätsbezug allzu oft weit hinter sich gelassen haben. Die Frage ist nicht, wo die Toleranz gegenüber einer anderen Meinung und Überzeugung beginnen darf, sondern vielmehr,

Sonntag, 28. Juli 2013

Notre-Dame de l'Atlas - Tibhirine: Politik und Glaube, eine Dokumentation

Es gibt manche Festtage, die im Gedächtnis bleiben, weil sie Menschen betreffen, deren Leben und Sterben diejenigen berühren, die ihren Weg auf die eine oder andere Art kreuzen. P. Christophe Lebreton ist so ein Mensch. Sein Namenstag am 24. Juli gehört deshalb zu den Festen, die immer wieder daran erinnern, dass es sich lohnt, für Christus zu leben: Fr. Christophe ist nach Algerien gegangen, um dort im Kloster Notre-Dame de l'Atlas ein Zisterzienserleben zu führen, das sich nicht unbedingt in die Rahmenbedingungen eines typisch europäisch geprägten Mönchtums pressen ließ. Zusammen mit sechs weiteren Brüdern ist er am 27. März 1996 entführt und einige Wochen später ermordet worden. Sein Namenstag erinnert an die vielen Opfer von Staatsraison, Politik und Machtkalkül. Die folgende Dokumentation (in franz. Sprache) will Licht in die Affäre "Tibhirine" bringen:


Montag, 21. Januar 2013

Über die Einheit der Christen

In dieser Woche sind die Christen aufgerufen, in besonderem Maße um die Einheit untereinander zu beten. Das, was man gemeinhin "Ökumene" nennt, also das Bemühen, alle Christen unter ein Dach zu bekommen, ist jedoch ein Unterfangen mit Untiefen. Vielen fällt es heute leicht, mit gewandten Worten und gelehrtem Vokabular ein Bild der ökumenischen Bewwegung zu zeichnen, das hinführen möchte zu einer "Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners". Vorher gibt es allerdings Wichtiges zu bedenken: Dass die Kirche der Leib Christi ist; und dass Christus der Eine und Ungeteilte ist. Hier beginnen scheinbare Schwierigkeiten, denn viele bekennen sich zur "einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche" - und jeder meint, gerade er sei es, der für sie steht. Die theologischen Probleme beginnen allerdings nicht bei den Dogmen, die dazukamen oder nicht anerkannt wurden, sie beginnen damit, dass der Blick nicht mehr auf Christus gerichtet ist, sondern auf die Verletzungen und Narben der Jahrhunderte. Die falschen oder nicht anerkannten Dogmen sind Folgen der Ausblendung der Wirklichkeit in Christus. Die "Ökumene" kann nur dann gelingen, wenn jeder sich ganz Gott zuwendet, dessen Größe unermesslich und undefinierbar, aber dessen Theologie dafür umso einfacher ist: "Dass alle eins sind", so lautet das Vermächtnis Christi, der gerade wirkliche Knechtsarbeit leistet, indem er die Füße wäscht. Dieses Vermächtnis ist deshalb auch so unaufgebbar und bleibt ein Spiegel für alle, die sich Christen nennen: Lebe ich, was mein Glaube sagt, oder verkleide ich meinen Glauben in Knechtsgewänder, ohne wirklich zu glauben, dass auch ich nicht gleicher bin, als die, denen ich begegne? Die Schwierigkeiten mit der Theologie der Kirche enden nicht beim überlieferten apostolischen Glauben, sie beginne dort. Denn die echte Theologie entzieht sich der Klassifizierung dem engmaschigen Raster, der hilflos und rein menschlichen Begrenzung. Nach dem traditionellen Glauben ist die Kirche und ist auch Christus geheimnisvoll in der Gemeinde mit ihrem Bischof gänzlich gegenwärtig. Dass darüber hinaus die Kirche auch viel umfassender ist, versteht sich von selbst. Die "Gebetswoche für die Einheit der Christen" ist deshalb ein Aufruf, die engmaschige Schablone der menschlichen Intelligenz durch das Gebet einzureißen, damit der wahre Glaube zum Vorschein kommen kann.       

Freitag, 30. November 2012

Zum Fest des hl. Apostels Andreas






Der Blick vom Ufer des Sees von Galiläa in Richtung Bethsaida, der Heimat des hl. Apostels Andreas, vermittelt ein Bild der Heimat Jesu und vieler seiner Jünger, das in Israel selbst im Hochsommer nichts von seiner Schönheit einbüßt. Das Andreas-Fest ist ein markanter Tag für viele Nationen: Rußland, Schottland... Der Erstberufene kam auf seinen Missionsreisen ans Schwarze Meer. Selbst im Norden Rußlands, in Karelien, erzählt die Tradition von einem Halt des hl. Andreas auf der heutigen Klosterinsel Valaam im riesigen Ladogasee! Ein Apostelfest lädt immer auch dazu ein, über das heutige apostolische Wirken nachzudenken, zu dem die Christen berufen sind. Palästina wurde gestern ein Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen zuerkannt. Israel verbeißt sich weiterhin in seine Politik der beißenden Hunde: Kein Volk, weder das jüdische noch das palästinensische, kann in Frieden leben - und das seit Jahrzehnten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden! Die Apostel waren einfältig genug, in Jesus Christus den Messias zu erkennen und ihn als ihren König anzubeten. Den heutign Christen wird so eine Zumutung nicht auferlegt. Die Erkenntnis des Messias war schon zur Zeit Jesu ein Glaubensakt. Und manchmal scheint es so, als würde hinter den schnellen ud totsicheren Antworten der Bischöfe und Priester, der "Hauptamtlichen", die seelische Wüste lauern, die den nach Gott suchenden Menschen in die Verzweiflung reißen möchte. Der hl. Andreas ist gleich bei der ersten Begegnung mit Christus zum Glauben gekommen: "Wir haben den Messias gefunden!" Aber Christus hatte keine schnellen Antworten bereit. Er konnte und wollte wohl auch nur die Lebenswirklichkeit bieten, die allen gemeinsam war. Noch viel weniger hat Christus eine Lebensphilosophie angeboten. Vielleicht werden die Apostel und ihre Nachfolger die Frohe Botschaft verkündet haben, wie sie es von Christus gelernt hatten. Und vielleicht war diese Verkündigung nur deshalb so authentisch, weil sie keine schnellen und schablonierten Antworten geben konnte. Ihre Antwort für Menschen war wohl nichts anderes als die Aufforderung, zu kommen und zu sehen. Was sicherlich auch heißt: Den Glauben zu leben und im Tun schon teilzuhaben am Reich Gottes.   

Mittwoch, 7. November 2012

"Häresie der Formlosigkeit" - ein Schlag nach links oder rechts?

In der letzten Ausgabe der dünnen Zeitschrift "Christ in der Gegenwart" (die ich mit einiger Vorsicht lese), fand ich einen Kommentar von Gotthard Fuchs mit dem Titel "Empor die Herzen". Dort entwirft er einen - oh Wunder - rubrizistisch-pastoralen Kommentar zu den jüngeren Entwicklungen in der römischen Liturgie. Der ausladende Gestus während der Eucharistiefeier, den manche Priester nach älterem, wiederbelebtem Muster pflegen, wird in dieser Kolumne ebenso aufs Korn genommen, wie der Neurenaissance-Stil der Papstliturgien und die Tendenz mancher Bischöfe, den Stil und die Fülle ihrer Gewandung einer byzantinischen Inszenierung anzugleichen. Leider wurde die weitere Lektüre dieses Textes getrübt.
"Liturgien können als symbolische Inszenierungen jenes wunderbaren Zusammenspiels verstanden werden, in dem Gott Mensch wird, damit der Mensch Gott begegne und eins mit ihm werde." - Dieses Zitat führt vor Augen, was die Liturgie nicht ist: Liturgie ist nicht Symbol von etwas, was als Zeichen herhalten muss. Die Liturgie und der Gottesdienst sind wesenhaft "communio" - nämlich als reale Verbindung von Gott und Mensch zu verstehen. Und deshalb ist der Begriff der "Häresie der Formlosigkeit" (in Anlehnung an M. Mosebachs Buch) eben auch keine "Verunglimpfung derer, die in der Liturgie Kommunikation - und also Communio - großschreiben" (so meint jedenfalls G. Fuchs). Es ist aber vielleicht die große Behinderung der Neuevangelisierung, dass das Glaubensleben in seiner Gänze großflächig verlorengegangen ist: Die Gänze meint hier die notwendige und der Natur nach zusammengehörige Verbindung von Glaubenswissen und Glaubenspraxis. Dass der Gottesdienst der Kirche Symbole bereithält, steht außer Frage, ob er ein Symbol sein wird, muss sich in jeder Liturgie zeigen. In dieser liturgischen Communio nämlich, vollzieht sich eine Durchdringung von Zeit und Ort, die zum Symbol, also zum Erkennungszeichen des Christen werden muss, wenn er die liturgische Wirklichkeit weiterträgt: in seiner Beziehung zu allen, die ihm begegnen. "Actuosa participatio" ist nicht etwa nur die ständige Berieselung mit Worten (oder gar Wörtern...) und die Antwort der Gemeinde auf z.B. gestalterische Elemente. "Aktive Teilhabe" kann und muss auch die individuelle Antwort des betenden Christen in der liturgischen Feier sein dürfen, denn nicht das Kollektiv steht im Vordergrund, sondern die Herrlichkeit Gottes, die sich in der Seele des Einzelnen manifestieren möchte. Dann erst wird aus den Gliedern des Herrenleibes die Kirche als Gestalt des verherrlichten Leibes Christi. "Der Ton macht die Musik." - und da hat G. Fuchs wirklich recht!

Sonntag, 16. September 2012

Zum Geburtstag des hl. Alexander Schmorell


Alexander Schmorell wurde am 16. September 1917 in Orenburg (Russland) geboren. 1943 wurde ihm ein kurzer Prozess gemacht, der mit seiner Hinrichtung in München endete. Heute fand ich in Wort der hl. Mutter Marie Skobtsov, die 1945 in Ravensbrück umgekommen ist. Es passt sehr gut zu diesem Märtyrer des aufrechten Gewissens: "Ohne sich selbst zu verleugnen, kann man Christus nicht nachfolgen und gibt es kein Christentum." Der hl. Alexander von München hat gezeigt, dass ein aufrechter Mensch dem Bösen widerstehen kann und soll. Er hat sein Leben um Christus und um seiner Mitmenschen willen hingegeben. Das ist ein größeres Zeugnis für Loyalität und Glaube, als die Schändung der Kirchentür der israelischen Zisterzienserabtei Latroun: Wer dort mit neuhebräischen Worten Christus gelästert hat, nachdem die Kirchentür angezündet wurde, der hat wohl kaum verstanden, dass eine solche Tat nicht nur feige und unsinnig, sondern auch assozial und borniert ist. Der hl. Alexander, russischer Emigrant wie die hl. Mutter Marie, hat energisch den Nationalsozialismus bekämpft und hat dafür, wie Mutter Marie, sein Leben eingesetzt. Ihrer beider Leben hatte als Ziel, Christus gleichförmig zu werden, indem sie den Menschen dienten. Ihr Lebenszeugnis geht weit über den Tod hinaus.