Mittwoch, 15. Mai 2013

Thomas (P. Louis) Merton - P. Seraphim Rose

Im Blog "orthodoxologie" kann man einen ins Französische übersetzten Auszug der Korrespondenz zwischen Thomas Merton, dem berühmt gewordenen amerikanischen Zisterzienser aus Gethsemani / Kentucky, und dem zur Orthodoxie konvertiten späteren Mönch P. Seraphim (Eugene) Rose finden. Dieser schreibt an Merton etwa, dass "der Christ in der heutigen Welt seinen Brüdern vor allem aufzeigen muss, dass 'alle Probleme unserer Zeit' neben dem zentralen Problem des Menschen konsequenzlos stehen: dem Problem des Todes und der Antwort darauf: Christus..."
Dadurch bekommt alle Suche nach Erlösung, die ja auch Merton zeitlebens umgetrieben hat, eine neue Dimension. Der "Selbsterlösung" fernöstlicher Philosophien wird der bittere Stachel der menschlichen Unfähigkeit gezogen, der das Gift der Ausweglosigkeit trägt. Dadurch aber fällt dieses philosophische Gebäude in sich zusammen. Seinem Fundament fehlt die Konzentration auf den "Ursprung alles Lichts". Ohne Gott bleibt der Mensch dazu verdammt, einen desaströsen Kreislauf zu durchlaufen, aus dem es kein heiles Entrinnen gibt. Für den Christen ist die Vorstellung einer Reinkarnation das Desaster schlechthin: Der Mensch wird zum Spielball seines Schwäche oder Stärke. Gott sei Dank ist Christus auferstanden von den Toten und hat im Tod den Tod zerteten!   

Sonntag, 5. Mai 2013

Das Heilige Feuer 2013 in Jerusalem

Am Nachmittag des Karsamstags, 4. Mai 2013 (nach alter Datierung), hat sich in der Anastasis-Basilika in Jerusalem wieder das Heilige Feuer entzündet. Ein unglaublicher Menschenandrang, bestehend aus vielen Nationalitäten, erwartet jedes Jahr mit Vorfreude und Begeisterung diesen Vorboten des Osterfestes, der aus dem zuerst völlig dunklen Heiligen Grab nach seinem Erscheinen noch am Tag selbst in zahlreiche Länder gebracht wird. "Moinillon" hat zwei Video-Dokumentationen bereitgestellt. XB

Freitag, 3. Mai 2013

"Le Temps du Silence" - Ausstellung von Bruno Rotival in Cluny (14. Mai - 3. November 2013)

Photo: Bruno Rotival / Detail des Ausstellungsplakats
"Die Zeit des Schweigens", so ließe sich der französische Titel annähernd übersetzen: Bruno Rotival hat die monastische Welt aus einem ganz eigenen Blickwinkel kennen und lieben gelernt, dem des Photographen. In Cluny (Farinier de l'abbaye) können in diesem Jahr großformatige Abzüge (2x3m!) seiner Bilder bewundert werden. Wer die "Augenblicke" Bruno Rotivals kennt, der kann sich nur schwer von den Eindrücken trennen, die seine Bilder zurücklassen. Es sind hauptsächlich auf Papier o.ä. gebannte Momente in Zisterzienserklöstern (die sich ja ein eigenes soziales Gefüge bewahren können). Aber auch Benediktiner- und Kartäuserklöster hat Bruno Rotival während seiner zahlreichen Reisen besucht. Die ausgewählten Momentaufnahmen halten dem ersten, zweiten und allen folgenden Blicken jedenfalls stand, obwohl man  beinahe die Grenzen der Intimsphäre zu verletzen meint, wenn man sich in sie vertieft. Dadurch werden sie auch zum persönlichen Zeugnis des Photographen, über das der Betrachter noch lange nachdenken kann.