Donnerstag, 18. August 2011

Dom Sébastien Wyart - ein Soldat Christi

Dom Sébastien Wyart
Photo: Cistopedia

Aus dem zisterziensischen Menologium:
"Sébastien Wyart wurde im Jahre 1839 in Bouchain in Nordfrankreich geboren. Nachdem er bei der päpstlichen Garde bis in den Offiziersrang aufsteigen konnte, tauschte er die Uniform eines Soldaten gegen das Mönchskleid ein und wurde Soldat Christi im Kloster Mont des Cats, dessen Abt er im Jahre 1883 wurde. Im Jahre 1887 wählten ihn schließ-lich die Mönche von Sept-Fons zu ihrem Abt und gleichzeitig zum „Praeses“ der Kongregation von Sept-Fons. Das Generalkapitel 1892 in Rom, bei dem sich drei der vier trappistischen Kongregationen vereinig-ten, wählte Dom Sébastien zum Generalabt. Seine Sorge sollte das geist-liche Wohl der ihm Untergebenen bleiben. Mit aller ihm zustehenden Autorität warb er für die Einheit des Zisterzienserordens und war bereit, seine Ämter niederzulegen, wenn er und sein Amt dieses Ziel behindern würden. Er durfte es noch erleben, dass Cîteaux, die Mutter aller Zister-zienserklöster, im Jahre 1898 wiederbesiedelt werden konnte. Nach sei-nen letzten Kämpfen während der schwierigen politischen Situation zwischen Staat und Kirche in Frankreich, starb er nach schweren Leiden am 18. August des Jahres 1904 und wurde in Tre Fontane begraben."
Dom Sébastien Wyart hat als Generalabt der Zisterzienser Strengerer Observanz den Traum der Einheit des Ordens nie aus den Augen verloren. Unmittelbar nachdem ihm wieder gestattet worden war, mit den Mönchen "communis observantiae" zu kommunizieren, verfasste er ein zuvorkommendes Schreiben an P. Gregor Müller (Wettingen-Mehrerau), den Redaktor und Gründer der "Cistercienser Chronik", in dem er in kurzen Worten darlegt, warum die Fusion dreier "Trappisten"-Kongregationen (also ohne die "Trappisten" der Kongregation von Casamari) gewünscht und gefördert wurde - vor allem auch römischerseits. Die Unterschiede in der Observanz spielten zur damaligen Zeit natürlich keine unbedeutende Rolle, obwohl uns diese Problematik vom heutigen Standpunkt aus betrachtet sehr geringfügig vorkommen mag.

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