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Donnerstag, 19. Dezember 2013
De adventu Domini - Ewiges Gedenken
Was heißt "Advent", was kann die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest bedeuten? Es ist wohl die spannungsgeladene Erwartung der Geburt Christi als Mensch und Gott aus der Gottesmutter, die dieser Zeit - mag sie nun länger oder kürzer sein - ihren eigentümlichen Charakter verleiht. Ohne die drängende Erwartung bleibt das Weihnachtsfest ein routinemäßiges liturgisches Hochfest,
Sonntag, 2. Dezember 2012
Der Eingang in den Advent
Für die Zisterzienser ist der "Eingang" in eine Festzeit immer ein wichtiger Moment. Abgesehen von dem Mythos der "Einförmigkeit", die niemals in den Klöstern des Ordens geherrscht hat (da z.B. Gemeinden außerhalb Frankreichs im 12. Jahrhundert schon Mitte November den Advent gegonnen haben), ist oder war die rituelle Grundlage des Zisterzienserlebens durchaus einförmig zu nennen. Der Eingang in den Advent ist keine Ausnahme, wie auf den obigen Reproduktionen zu sehen. Der monastische Tag beginnt ja am Abend; und die Vorabende der Feste und Festzeiten nehmen die Zisterzienser gleichsam bei der Hand. Es sind die "Vesperae vigiliae" die hier anklingen, was manche bei Reformversuchen wohl vergessen haben: Nach der Rezitation der Tagespsalmodie singt der eingeteilte Mönch das Kapitel, das den Ton angibt - "Brüder, die Stunde ist da, vom Schlafe aufzustehen."! Wer noch nicht aufgeschreckt ist, der wird es sicher, wenn alle sich zum feierlichen Responsorium bereitmachen - "Der Engel Gabiel wurde zur Jungfrau Maria gesandt, der Angetrauten Josephs, und verkündete ihr das Wort"... Es ist ja nicht so, dass es beim Gottesdienst um Ästhetik geht; und ganz sicher ist es wenig ästhetisch, wenn auf einmal, mitten in der Vesper, alle aus den Stallen zu den Büchern gehen müssen, um dort das Responsorium zu singen. Aber es ist ein großer Augenblick, wenn die Gemeinde in die Festzeit eintritt und wirklich merkt, was sie zu tun hat: Erwarten und warten, dass die Gemeinschaft zur Gemeinde wird, wenn der Engel Gabriel jetzt die Antwort einfordert. Und es ist schon eine Antwort, wenn die Gemeinschaft fastet, weil es Wichtigeres zu tun gibt, als sich ums Kochen zu kümmern.
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Sonntag, 11. November 2012
Das Fest des hl. Martin von Tours - ein Wendepunkt im liturgischen Jahr
Hl. Martin von Tours. Photo: orthpedia |
Im November häufen sich Gedenk- und Festtage! Und im November begann für die Zisterzienser (regional bedingt) auch die vorweihnachtliche Fastenzeit, nach dem Martinsfest nämlich. Damit folgten sie einem sehr frühen Brauch, der statt vier Adventssonntage derer sieben kennt. Die Monastische Fastenzeit, die am 14. September begann, wurde mit der Weihnachtsfastenzeit geistlich aufgestockt, indem die Mahlzeiten einfacher wurden und der Seele mehr Freiheit für die Gottsuche zugestanden wurde. Unnötig, das manchem modernen Liturgiehistoriker so verhasste Adventsfasten ausführlicher zu begründen - schließlich weiß nur der Liebende, was die Erwartung des Geliebten bewirkt! Der christliche Osten hat das bis heute bewahren können, wenn er das Weihnachtsfasten am 15. November beginnen läßt. Es heißt dort "Philippsfasten", weil es am Tag nach dem Fest des Apostels Philippus beginnt. Ähnlich wie bei den Zisterziensern begnügt man sich mit Speisen, die ohne Eier, Milch, Fett, Fisch - und natürlich Fleisch zubereitet werden. Das Fest des hl. Martin gilt nicht nur im Hinblick auf das Weihnachtsfest im Westen als Wendepunkt: Seit frühesten Zeiten wurden auch die Löhne ausbezahlt, da nun die Winterpause begann. Noch um die Jahrhundertwende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert entsprach dem Martinsfest z. B. in Russland das Fest Mariae Schutz (1. / 14. Oktober). Nach diesem Datum wurde dort der erste Schnee erwartet.
Campus Galli-Baustelle 2012 |
Das Martinsfest als jährlicher Aufbruch in die Winterzeit ist nicht nur Aufhänger für zahlreiche Bräuche, sondern auch der Tag des Waffenstillstands 1918, nach dem Ersten Weltkrieg. Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg ist es kein großer Schritt mehr, weshalb die Reichskristallnacht 1938, die nur einen Tag vor dem Martinsfest eskalierte, nicht minder in diese Betrachtung gehört. Nur fünfzig Jahre später sollte am 9. November schließlich die Mauer zerfallen, die durch die Folgen des Krieges in Deutschland errichtet worden war. Alles in allem ist der November also ein an Gedenktagen äußerst segensreicher Monat; segensreich solange, wie die Menschennicht nicht vergessen, woher sie kommen und wohin sie unterwegs sind.
Samstag, 4. Dezember 2010
Vorweihnachtliche Fastenzeit
Heute oft vielgeschmäht, zählte die Adventszeit bis vor wenigen Jahrzehnten auch noch offiziell zu den kirchlichen Vorbereitungszeiten, die sich durch das Fasten auszeichneten. Leider hat eine bestimmte römische theologische Lehrmeinung, die einzugrenzen und exakt zu bezeichnen nicht möglich ist, in der Freude über einige Errungenschaften hinsichtlich einer erneuerten Liturgie auch neue Interpretationen der Adventszeit gefunden. Schon die Liturgiereform Roms nach 1965 kann als nicht sehr gelungen bezeichnet werden. Das hat im Grunde nicht in erster Linie mit dem Ergebnis dieses umfassenden Neuentwurfs zu tun, sondern mit der Idee, die dahintersteckt. Zweifellos kannten sich die Reformer sehr gut aus in ihrem Fach, in der Liturgiegeschichte, und in der Theologie. Das reicht hingegen bei weitem nicht. Die Gelehrten haben einen neuen Ritus entworfen, ohne auf die Bedürfnisse der Kirche zu achten - grob und verallgemeinernd gesprochen. Die Umbruchssituation der 1960er Jahre brauchte, so läßt sich heute rückschauend sagen, den Schatz der Tradition! Ähnlich ist es auch mit den liturgisch wichtigen Zeiten der Vorbereitung. Natürlich ist der Advent eine Zeit der Erwartung, eine Zeit der Vorfreude und der Hingabe. Ein regelrechtes "Verbot" des adventlichen Fastens daraus abzuleiten, gehört in die unrühmliche Entwicklung einer Theologie, die sich vom Menschen und seinen tiefen Empfindungen entfernt hat. Der Liebende wird "fasten", wenn er ungeduldig auf den Menschen wartet, den er liebt. Was für eine Vorstellung also, den Advent zu einer trockenen liturgischen "Erwartungszeit" zu machen, in der sich die Haltung der liebenden Ungeduld nicht ausdrückt! Ob diese Zeit der vorweihnachtlichen Erwartung nun vier oder sechs Wochen umfasst (wie noch in frühen Dokumenten um 1150 bei den Zisterziensern) - das Fasten und die glühende Liebe, das ungeduldige Ausschauen und Suchen nach dem "Heiland", dem Erlöser und Retter, bleibt ein wesentlicher Bestandteil dieser Zeit. Sie läßt uns - wie jeder liturgische Feier - mehr oder weniger in der himmlischen Zeit stehen.
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