Donnerstag, 19. Dezember 2013

De adventu Domini - Ewiges Gedenken

Was heißt "Advent", was kann die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest bedeuten? Es ist wohl die spannungsgeladene Erwartung der Geburt Christi als Mensch und Gott aus der Gottesmutter, die dieser Zeit - mag sie nun länger oder kürzer sein - ihren eigentümlichen Charakter verleiht. Ohne die drängende Erwartung bleibt das Weihnachtsfest ein routinemäßiges liturgisches Hochfest, das schöne Texte und Melodien besitzt. Das allerdings reicht nicht aus, um in brennender Sehnsucht dem kommenden Herrn entgegenzusehen. "Erwarten" kann man viele wichtige und unwichtige Dinge, mit "Sehnsucht erwartet" wird wohl vor allem jemand, dem man in Liebe verbunden ist. Wie schwer ist es heute, Herz und Sinn beisammenzuhalten, um dem kommenden Christus in Liebe entgegenzusehen! Wie wichtig ist da das Fasten und Harren, wie auch immer es aussehen mag. Wahr ist allerdings auch, dass der "Dämon" nicht weit ist, wo der Mensch sich um gläubige Wachsamkeit bemüht. Beinahe kindisch kann da die Ängstlichkeit oder sogar Angst auftauchen und alle Zuversicht unter sich begraben. Der Advent ist daher auch die Zeit des Kampfes. Umso tröstlicher ist da das Lebenszeugnis von Menschen, die sich bedingungslos in Gottes Hand gegeben haben. Wenn sich der Lebensweg eines solchen Menschen vollendet, ist das für die Freunde und Bekannten, die die irdische Vollendung begleiten dürfen, ein großer Trost. In dieser Vorweihnachtszeit ist der Tod die Vorwegnahme eines weihnachtlichen Geheimnisses:
  Lass ausruhen, Herr, die Seele Deiner Dienerin, Mutter Thais. - Sie hat sich auf den Weg gemacht, tapfer gekämpft und darf nun ausruhen nach ihrem langen monastischen Leben.

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