Montag, 11. November 2013

Der hl. Martin und der Bettler

Kopfreliquiar des hl. Martin im Louvre. Wikimedia commons
Das Fest des hl. Martin ist noch immer ein Wendepunkt im kirchlichen Westen. Nicht mehr die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest im geistliche Sinne spielt da eine Rolle, sondern vielmehr die Erinnerung an die barmherzige Liebe, die Martin von Tours als Soldat am Stadttor von Amiens bewog, seinen Mantel mit dem Bettler zu teilen. Der hl. Martin hat später das Mönchtum im Westen beheimatet. Es war seine Art, der Kirche Christi zu dienen - als Mönch und als Bischof. Bei seinem Tod und seinem Begräbnis sollen aus allen Ecken und Enden Mönche herbeigeströmt sein, die ihrem geistlichen Vater ein ehrendes Gedenken widmen wollten. Sein Akt der Barmherzigkeit am Stadttor von Amiens war nicht einfach ein soldatisch-christlicher Akt der Hilfe, sondern Ausdruck der Bamrherzigkeit Gottes, die durch den hl. Martin konkrete Gestalt angenommen hat. Der hl. Martin der Barmherzige ist noch heute hochverehrt, auch durch Prozessionen und durch Martinsspiele wird das deutlich. Als lebendige Ikone verdient er es, nachgeahmt zu werden. Dass bald nach seinem Fest die vierzigtägige Fastenzeit vor Weihnachten beginnt, verdiente übrigens auch eine neue Würdigung.

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