Donnerstag, 24. Februar 2022

Ukraine, Russland und andere

Bildquelle: kremlin.ru via wikipedia. - Was heute auf dem Bildschirm erscheint, wenn man zum Posteingang gehen möchte, unterscheidet sich nur geringfügig von dem, was monatelang dort zu sehen war: ein roter Streifen, auf dem die neuesten Meldungen zu lesen sind. Irgendwie will es scheinen, dass nicht die Menschen hinter den Nachrichten interessieren sollen. Es hat den Anschein, dass es um Beeinflussung geht, um die Lenkung des Volksgewissens. Dass die Presse heute durchaus dämlich hantiert, ist nicht von der Hand zu weisen. Wer die Schlagzeilen zu Bundeskanzler Scholz - "Das ist Putins Krieg!" - liest, denkt doch unweigerlich an die vielen Karikaturen, die mit ähnlichen Parolen gerade den Beschuldiger sehr alt aussehen lassen. Recht dämlich sind auch die Bilder, die verzerrte Gesichter der Politiker zeigen, um die Entschlossenheit sichtbar zu machen, die hinter den Anklagen stehen: Wir lassen nicht zu, dass Unrecht geschieht. Unrecht darf und durfte freilich sehr oft geschehen, wenn es in die machtpolitische und finanzpolitische Agenda passte. Unrecht darf auch jetzt noch geschehen, wenn es durch potente Magnaten gedeckt ist, die immer nur das Beste für die Menschen wollen, was jeder weiß. Die Menschen, die für die scheinbar Großen der Welt, im Westen wie im Osten, nicht interessant sein werden, da sie unbekannt bleiben werden, sehen in den Großen zu recht oft nur die ihnen Entfremdeten - und gerade daruch ja wirkliche "Möchtegerne", denen die Etwas-weniger-Großen zu Füßen liegen. Und zwar in der Verkennung der allzu schnelle Vergänglichkeit menschlicher Größe. Ja, die Schlagzeilen zu den Geschehnissen in der Ukraine, in Russland sind nicht sehr intelligent gewählt. Sie wirken wie umformulierte Kopien anderer Schlagzeilen, die sich - 10, 30, 80 Jahre alt - auch nicht für den Menschen interessierten, der litt und starb, sondern die mitreißen wollten: homo homini lupus. Doch so ist es nicht, denn wer dem anderen Menschen ein Wolf ist, ist kein Mensch mehr. Zwar will mir die Werbung, der "Mainstream", alles Moderne klarmachen, dass sich das Universum nur um mich dreht, aber dass das ebenso dämlich ist, wie die schlecht gewählten Schlagzeilen, könnte jedem schnell einleuchten. Der Mensch verliert, wenn das Du abhanden kommt. Das verräterische Photo mit dem verzerrten Biden-Gesicht als Siegespose gegen Putin ohne das Du des Gegenüber - es würde im Nichts verschwinden, denn einzig der Photographierte würde die Folgen seines Tuns zu tragen haben; das allerdings, ob er will oder nicht, immer in Beziehung zu den anderen Menschen. Wer in den Krieg zieht, führt ihn niemals nur gegen seinen Feind; es ist immer auch ein Krieg gegen sich selbst. Der "Teufel", gegen den wir im Gebet anzutreten haben, hat keinen bekannten (oder unbekannten) Namen: Er heißt "Hass" und "Unversöhnlichkeit" und "Egoismus", er lebt von jeder Tat, die nicht verziehen wird, und von der Vergangenheit, die unvergeben der Vergessenheit anheimgegeben wurde. Das sind die Dämonen, vor denen wir stehen sollten im Gebet und Fasten. Dann werden sie weichen.

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