Montag, 22. Oktober 2018

"communio" ohne Gegenüber?

Man kann lesen [Quelle], dass die vom ökumenischen Patriarchat gesandten Bischöfe bereit sind, mit allen ukrainischen orthodoxen Denominationen zusammenzuarbeiten. Eine verwunderliche Position nach dem widerrechtlichen Agieren dieser Bischöfe auf dem Gebiet der vom ökumenischen Patriarchat ganz klar als einzige kanonische orthodoxe Kirche deklarierten ukrainisch-orthodoxen Kirche innerhalb des Moskauer Patriarchats! Es stellt sich die Frage, was ein solches Verhalten bewirken soll. Mittlerweile hat man im Istanbuler Phanar Entscheidungen getroffen, die von der orthodoxen Welt mit Unverständnis zur Kenntnis genommen und verurteilt werden [Quelle , Quelle]. Das betrifft zuallererst die Aufnahme der "communio" mit den von der Orthodoxie getrennten Führern der beiden ukrainischen Gemeinschaften des sogenannten "Kiever Patriarchats" und der "autokephalen urainischen Kirche". Im Grunde könnte es erscheinen (und es wird mancherorts tatsächlich so interpretiert), als wolle man im Phanar eher in deren von der anerkannten Orthodoxie getrenntes Lager wechseln, da man alle Instanzen übergeht, die kanonisch rechtens für die Heilung solcher Trennungen zuständig sind und einzig zuständig sein sollten - nämlich die beiden ursächlich Betroffenen des Schismas. Die Wunde der Trennung kann nicht durch gelehrte Vorlesungen über bestimmte Vergehensweisen bei der geistlichen "Wundversorgung" geheilt werden, sondern nur im direkten Miteinander der Betroffenen. Das sind im vorliegenden Fall zuallererst der zuständige Metropolit Onuphrius von Kiev, der zuständige Patriarch in Moskau und die betroffenen Personen im Schisma - im Bewußtsein ihrer Verantwortung vor dem Herrn und Oberhaupt der Kirche.
Leider gibt es auch keine Gemeinschaft ohne Gegenüber: So bedrückend die unterbrochene kirchliche Gemeinschaft der Patriarchate von Moskau und dem historischen Konstantinopel ist, so wenig kann man diese Trennung einseitig ungeschehen machen, obwohl bekanntlich Gottes Handeln in höchstem Maße unkanonisch  im wahrsten Wortsinn zu nennen ist.

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