Montag, 15. Oktober 2018

Aufhebung der Konzelebration der Patriarchate von "Konstantinopel" und Moskau


Es ist die Folge einer tiefgreifenden Unstimmigkeit zwischen dem ökumenischen Patriarchat einerseits und - zuallererst, aber nicht nur - dem Moskauer Patriarchat andererseits. In einer Sitzung des Hl. Synods in Minsk haben die Mitglieder der Bischofsversammlung konstatieren müssen, dass bis auf weiteres "zu unserem großen Bedauern, es uns nicht möglich ist, die eucharistische Kommuniongemeinschaft mit den [von Konstantinopel abhängigen] Hierarchen, seinen Klerikern und seinen Laien aufrecht zu erhalten." [Quelle] Diese Entscheidung wurde scheinbar getroffen unter besonderer Berücksichtigung der Umstände, dass das ökumenische Patriarchat mit dem Anathama belegte und ins Schisma abgewanderte Kleriker in seine Kommuniongemeinschaft aufgenommen hat. Es kann nicht verwundern, dass ein solcher Schritt seitens des Phanar als Abbruch der "communio in sacris" durch den Akt der Aufnahme jener Kleriker erscheinen muss, der womöglich sogar ins Auge gefasst wurde. Zumindest ist die Reaktion des Moskauer Patriarchats absehbar gewesen, da die Vorsteher der nichtkanonischen Kirchen in der Ukraine (das sogen. "Kiever Patriarchat" und die ukrainische autokephale orthodoxe Kirche) im Schisma, also geistlich getrennt vom der orthodoxen Ortskirche gelebt und gewirkt haben. Philaret Denisenko ist zudem mit dem Anathema belegt.
Die Erklärung des Synods wurde neutral gehalten; nach Aufzählung jener unhaltbaren Widersprüche zwischen den beiden Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau sahen sich die Bischöfe angehalten, der Realität ins Auge zu blicken und die Kirche nicht noch mehr zu verwirren. Diplomatisch nichtssagende Deklarationen entsprechen nicht wirklich dem Evangelium. Jetzt freilich ist die Kirche als Ganzes gefordert, da eine solche Maßnahme zum Heil führen soll. Das Unheil zeigt sich schließlich zu Genüge und das Gesicht des Bösen braucht sich nicht mehr hinter wohlgestalteten Fassaden und Masken zu verbergen.  

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