Dienstag, 11. Oktober 2011

Himmerod

Himmerod vor der Wiederbesiedlung: Wie groß werden die Anstrengungen gewesen sein, um diese Ruine wieder bewohnbar und zum Kloster zu machen? Auch das verdient Würdigung und Anerkennung!

Die wohl etwa 100 Jahre alte Postkarte, die diesen Gedanken vorangestellt ist, will nicht etwa ironische (noch viel weniger sarkastische!) Illustrierung der Gegenwart sein. Das Kapitel der Mehrerauer Zisterzienserkongregation hat den emeritierten Abt von Marienstatt (Westerwald), Dr. Thomas Denter, zum Administrator für ein Jahr in Himmerod ernannt (Meldung im Trierischen Volksfreund).
Wer ein wenig die geistliche Ordnung der Zisterzienser kennt, freut sich sicher darüber, dass die Mehrerauer Kongregation das ehrwürdige Institut der Filiation rechtskräftig in ihren Konstitutionen bewahrt hat. Nachdem die Abtei Mariastern in Bosnien 1922 die Paternität an die Abtei Marienstatt abgeben musste (und es auch wollte), ist der Abt von Marienstatt Vater Immediat von Himmerod. Von 1971 bis 2006 hat also auch Dr. Thomas Denter diesen, vor allem geistlichen, Dienst an der Gemeinschaft von Himmerod als sogenannter "Vaterabt" ausüben dürfen. Demzufolge dürfte er für seine neue Aufgabe das nötige Hintergrundwissen mitbringen, das in der schwierigen Situation der Himmeroder Gemeinde nutzbringend anzuwenden sein wird. Aller desolaten journalistischen Ergüsse der letzten Monate und aller tatsächlichen Schwierigkeiten zum Trotz kann man den Kapitularen des Mehrerauer Kapitels nur dankbar sein für ihre Entscheidung bezüglich der Gemeinschaft von Himmerod. Wesentlich ist nämlich nicht Ort oder Gebäude oder glorreiche Vergangenheit, wesentlich sind die Menschen, die diesen Ort zu einem geistlichen Ort machen und die zuallererst als Mönchsgemeinde Christus in seinem verherrlichten Leib abbilden.

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