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Sonntag, 25. September 2011

Und noch einmal: "RGM" - Generalkapitel ocso in Assisi 2011

Für alle, die weder der englischen, noch der französischen oder spanischen Sprache mächtig sind, aber trotzdem den öffentlichen Einträgen der Kapitelstagebücher (in sehr beschränktem Maß, ich gebe es zu) folgen möchten:
Am 24. September wurden mehrere Abstimmungen vorgenommen. So wurde die Erhebung der Klöster Matutum, Miraflores und Nový Dvúr zu Abteien approbiert. Die Klöster Abakaliki und Boschi werden zu selbständigen Prioraten.
An "Personalentscheidungen" wurde veröffentlicht: Dom Victor von Tamié tritt zum 9. Obtober von seinem Amt als Abt zurück. Dom Armand sichert weiterhin die Verbindung zu den Laiengemeinschaften im Fahrwasser der Zisterzienser.
Außerdem wird am 25. September vermeldet, dass die Gemeinschaft von Achel supprimiert wird und als Annex-Haus von Westmalle weiterbesteht.
Hingegen approbiert das Kapitel die Gründung von Valserena in Syrien (Beata Maria Fons Pacis).
Es gehört zum Auf und Ab des Lebens, dass manche Gemeinschaften ihren Dienst getan haben und "zurücktreten" dürfen, so schmerzlich das auch ist. Mit der Abtei Achel verbinden sich so markante Namen wie P. Edmund Mikkers und P. Vincent Hermans. Sie haben, jeder auf seine Weise und auf seinem Gebiet, Großes leisten dürfen für die zisterziensische Geschichte. Dankbarkeit und dankbare Erinnerung sind die beste Verewigung einer gewichtigen Geschichte.

Freitag, 23. September 2011

Generalkapitel ocso 2011 in Assisi - wichtige Entscheidung seitens der röm. Kongregation für die Religiosen

Moniale und Mönch, allerdings nicht auf der "RGM" in Assisi, sondern beim monastischen Weiterbildungskurs im Generalat ocist in Rom. Photo: P. M. Tomann, bearbeitet vom Autor des folgenden Beitrags

Gestern, am 22. September also, konnte Dom Timothy Kelly den versammelten Kapiteln der Äbte und Äbtissinnen verkünden, was die "Congregatio pro religiosis et institutis saecularibus" unter dem Datum des 14. September entschieden hat: Die "zwangsweise" getrennt tagenden Kapitel der Männer und Frauen ord. cist strict. observ. dürfen als ein Kapitel tagen! Obgleich die Zusammengehörigkeit der Frauen und Männer ein wesentlicher Bestandteil der zisterziensischen Tradition ist, war bislang immer ein Kampf nötig, um diesen Umstand der römischen Denkweise zu vermitteln. Ob die Vermittlung gelungen ist, darf bezweifelt werden... Immerhin gibt sich die zuständige Kongregation geschlagen oder ist es wenigstens leid, immer wieder Anfragen und Eingaben diesbezüglich beantworten zu müssen. Die kirchenrechtliche Lage ist durchaus nicht einfach in dieser Frage: Schon bei der Approbation von Konstitutionen beispielsweise müssen Männer und Frauen eigene Textfassungen einreichen, auch wenn diese sich fast nur in den geschlechtsspezifischen Endungen unterscheiden. Die "salus animarum", die das Kirchenrecht anführt, kennt im Ausarbeiten von Texten und der dazugehörigen Arbeit wohl eine Grenze. Übrigens hat das römische Kirchenrecht wohl sowieso Schwierigkeiten mit dem monastischen Gepflogenheiten. Es tut sich schwer, das Mönchtum korrekt einzuordnen: Aber vielleicht gehört es zu den Wesenszügen des Mönchtums, sich gegen die Klassifizierung zu wehren.
Eines steht fest: Die Erlaubnis der Congregatio pro religiosis ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Eine andere Anfrage wurde (leider) zurückgewiesen: Weiterhin darf ein nicht zum Priester geweihter Mönch kein Oberer einer Gemeinschaft sein.

Dienstag, 13. September 2011

Besuch von Dom Mauro Giuseppe Lepori, Generalabt ocist, bei der "RGM" 2011

Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori während seines Besuchs der "RGM"

Aus dem Internettagebuch der "RGM", also der Generalkapitel ocso, vom 12. September:
"Wie an der Pinnwand für diesen Vormittag angegeben, können die in der Aula versammelten Kapitulare Dom Mauro Lepori, Generalabt des Zisterzienserordens, voll Freude begrüßen. Er wird von Dom Eamon der Versammlung vorgestellt (...)
Als Dom Mauro 2010 gewählt wurde, war er Abt von Hauterive in der Schweiz, was erklärt, warum er gut bekannt ist in mehreren trappistischen Gemeinschaften in Europa, vor allem in der Schweiz und in Italien. In exzellentem Französisch erklärt uns Dom Mauro, warum er zahlreiche Reisen unternehmen muss, um Klöster des Ordens zu besuchen, was erklären kann, warum er nur mehr selten in unseren Klöstern absteigt, ausgenommen in Chile (Miraflores und Quilvo), Klöster, die er während seiner Südamerikareise besuchen konnte. Sehr weise betont er, dass das Band, das unsere Orden verbindet, stärker ist, als die Häufigkeit der Besuche zwischen Gemeinschaften es auszudrücken vermöchten. Die Bereicherung, die diese Besuche ihm schenkt, möchten ihn Orten finden lassen, an denen eine größere Gemeinschaft innerhalb der Zisterzienserfamilie sichtbar wird.
Da mehrere unserer Gemeinschaften sich schon in brüderlichem Austausch befinden, schlägt Dom Mauro vor, einen Schritt weiter zu gehen und Treffen zu organisieren, bei denen Schwierigkeiten und Zerbrechliches, aber auch Ansprüche diskutiert werden können, denen sich unsere Zisterziensergemeinschaften stellen müssen. Diese gemeinsame Aufgabe könnte in Italien begonnen werden, wo einige Gemeinschaften in Schwierigkeiten geraten sind.
Dom Mauro wünscht sich auch, dass unsere Gemeinschaften hinsichtlich der Kanonisierungsprozsse großer Gestalten der Zisterziensergeschichte zusammenarbeiten. Humorvoll, doch mit seriösem Hintergrund, lädt er Dom Olivier von Cîteaux ein [der viel über die hl. Gertrud von Helfta gearbeitet hat, der Übers.], eine Kommission zu bilden, die die Erhebung der hl. Gertrud zur Kirchenlehrerin lancieren soll! Was dem Abt von Cîteaux nicht zu missfallen scheint!
Mit persönlichen Worten läßt uns Dom Mauro an seinen Erfahrungen und seiner pastoralen Arbeit im Orden teilnehmen. In diesem ersten Jahr als Generalabt hat er die Wichtigkeit der Freundschaft erkennen dürfen, die er mit Oberen von Gemeinschaften schließen durfte, was umso wichtiger ist, da manche Oberen des ocist mit ihren Gemeinschaften weit von anderen Klöstern entfernt leben müssen. Diese Freundschaften haben ihm die Möglichkeit gegeben, besser zu verstehen, warum der hl. Paulus schriftlichen Kontakt mit den Gemeinden gehalten hat, die er gegründet hatte. Daher möchte er daran erinnern, dass die Berufung seines Ordens eine Berufung zu brüderlicher Gemienschaft sei. Andererseits hat ihm die Zerbrechlichkeit mehrerer Gemeinschaften seines Ordens gezeigt, dass diese ebenfalls Trägerinnen einer bislang ungeahnten Vitalität sind.
Am Ende seines Berichtes wurden ihm mehrere Fragen gestellt, die die Situation in Vietnam, in Italien betreffen, oder auch Fragen zur Ausbildung, zu seiner Rolle als Generalabt von 13 Kongregationen, die den ocist bilden.
Nachmittags kehren die Kapitulare in ihre Säle zurück und nehmen ihre Arbeit wieder auf (Berichte der Häuser / Gemischte Kommission).
f. Martin, Val Notre-Dame, Delegierter der Region CAN

Samstag, 10. September 2011

Ein hartes Geschäft - Generalkapitel und Übersetzertätigkeit

... copyright by ocso...

Das simultane Übersetzen gehört zu den Charismen, die mir nicht gegeben sind. Eine gute Übersetzung ist für mich immer eine langwierige Angelegenheit - Wörter und Worte werden neu gesetzt und ausgewählt. Sätze brauchen eine neue Struktur, um dem Sinn des Originaltextes wirklich besser entsprechen zu können...
Alles das müssen Simultanübersetzer in einen Gedanken fassen - und direkt dem wartenden Hörer übermitteln! Eine Knochenarbeit also, zumal wenn Texte frei gesprochen werden, ohne dass der Übersetzer sich vorbereiten kann - was bei Simultanübersetzungen eben häufig der Fall sein dürfte. Bei den Generalkapiteln ocso sitzen de Schwestern und Brüder Seite an Seite in ihren Kabinen und leisten Unglaubliches! In den ersten Tagen müssen Statistiken vermittelt werden, dürfen Grußbotschaften nicht fehlen und kommt oft Unvorhergesehenes. Alles das will übersetzt, mitgeteilt werden: Die Schwestern und Brüder der Kapitel müssen wissen, was läuft, um kompetent entscheiden und beraten zu können. Der Erfolg der Generalkapitel hängt also zu einem großen Teil von guten Übersetzungen ab, nachdem das Latein als Amtssprache schon länger nicht mehr in Funktion ist... "de-functa" sozusagen..., weder in ord.cist.strict.obs., noch in ord.cist. tout court...

Mittwoch, 7. September 2011

Generalkapitel ocso 2011 in Assisi - ein Nachtrag

Generalkapitel in Cîteaux - eines der ersten ist hier dargestellt...

Gestern konnte ich von den unmittelbar bevorstehenden Kapiteln der beiden ocso-Zweige schreiben - heute liefere ich eine willkommene Adresse nach, nämlich diejenige des elektronischen "Tagebuchs" (die Blog-Adresse also). Es ist die englische Version; eine französische und eine spanische sind ebenfalls aufrufbar, und zwar von der englischen Version aus (respektive auch von den jeweils anderssprachigen).

Dienstag, 6. September 2011

"Capitulum generale" - RGM - oder schlicht: Generalkapitel ocso 2011 in Assisi...

Das jährlich wiederkehrende Generalkapitel der Zisterzienser in Cîteaux war ein - oftmals gefürchtetes! - Ereignis im Leben des Ordens. Das ist heute nicht anders, auch wenn sich manchmal Namen (z.B. Réunion générale mixte, kurz: RGM...) oder Zusammensetzung (heute neben den Äbten auch in einer getrennten Versammlung die Äbtissinnen, sowie immer auch Delegierte aus den Klöstern) und Frequenz (alle 3 bzw. 5 Jahre) ändern können. Auch die Furcht wird sich in Grenzen halten - ausgenommen wohl bei den Sekretären des Kapitels, die oftmals schon monatelang Vorbereitungen zu treffen hatten, damit alle logistischen Notwendigkeiten funktionieren. Vom 7. bis zum 28. September 2011 tagen in diesem Jahr die beiden Generalkapitel ocso (Monialen und Mönche). Als eigenständige "Congregationes monasticae", wie jede andere Zisterzienserkongregation übrigens, bildet jede juristische Einheit ein eigenes Kapitel, das getrennt tagen kann. Das Haus "Domus pacis" in Assisi bietet den zahlreichen Mitgliedern der Generalkapitel Platz und technische Möglichkeiten, um ihre Sitzungen effektiv abhalten zu können. Möge Gott seinen Segen geben.