Montag, 5. November 2018

Ein Blick auf römische Verhältnisse und darüber hinaus

Moscow Our Lady of Kazan.jpg
Gottesmutter von Kasan - "eifrige Schützerin und Mutter des allerhöchsten Herrn"
 
Schon vor Jahren konnte man einen bewanderten Jesuiten vernehmen, der über die mit Rom vereinten Christen östlicher Prägung (vor allem die sogenannten "Melkiten" im Vorderen Orient) ein interessantes und denkwürdiges Wort gesprochen hat: Diese griechisch-katholischen Unierten würden gerade deshalb so festhalten an ihrem Band mit dem römischen Papst, weil der Vatikan eine Instanz außerhalb der politischen Machtebenen sei! Diese außerpolitische Instanz und Bindung sei, nach dem Zeugnis unierter Bischöfe, unermesslich wichtig, um sich im Wirrwar des politischen Alltags in Israel, Palästina etc. etc. dem eigentlichen christlichen Zeugnis und der eigentlichen Berufung authentisch und glaubwürdig widmen zu können. - Und wo stehen wir im Ukraine-Konflikt? Auf welche Kräfte hört man? Wo positioniert sich die Politik im Land selbst, in den USA, in Rußland? Welche Realitäten ziehen welche kanonische Folgen nach sich? Eher Abneigung und Abgrenzung .- hin zu einer zweifelhaften Einheit? Es stellt sich die Frage nach dem kirchlichen Handeln, wo doch mittlerweile fast alle orthodoxen Patriarchate die Lösungsversuche in der Ukraine als gegen die kanonische Ordnung verstoßend eingestuft haben. Und wie sind die Früchte des Baumes, an denen man die Qualität des Baums erkennen sollte? Zumindest eine Frucht erweist sich als bitter: Dass eine ganze Pfarrgemeinde nicht mehr an die Zugehörigkeit ihres Bischofs zur orthodoxen Kirche glaubt (es handelt sich im die Gemeinde in Florenz und den Erzbischof des Exarchats der russ. orth. Gemeinden in Westeuropa, zum ökumenischen Patriarchat gehörig): Das ist nicht nur ein Desaster auf der menschlichen Ebene, da hier die kirchliche Gemeinschaft an sich zur Disposition steht.  

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