Donnerstag, 10. Januar 2013

Erzbischof Gabriel von Komana zieht sich krankheitshalber zurück

Der Erzbischof der Russisch-Orthodoxen Gemeinden in Westeuropa (Patriarchat Konstantinopel) mit Sitz in Paris, Rue Daru, Mgr. Gabriel von Komana, hat mit einem Schreiben vom 8. Januar sein Ausscheiden aus der Leitung des Erzbistums zum 15. Januar angekündigt. Erzbischof Gabriel ist schwer erkrankt und hat allem zum Trotz in den letzten Monaten noch zahlreiche Pastoralreisen unternommen, um die Gläubigen seines Erzbistums zu stärken und mit ihnen die Liturge zu feiern. Obwohl diese Meldung hier scheinbar etwas deplaziert wirken könnte, verbindet Erzbischof Gabriel doch viel mit dem Mönchtum: Obwohl erst kurz vor seiner Bischofsweihe zum Mönch bestellt, hat er die Klöster seines Bistums als vitale Zentren der geistlichen Arbeit verstanden. Er selbst wollte vor allem den geistlichen Frieden der Klöster in sich aufnehmen, um während seiner Arbeit als Bischof aus dieser Kraftquelle der Verbindung von Himmel und Erde leben zu können - und um dadurch ein besserer Zeuge des Evangeliums sein zu können. Zumindest in seinen Predigten ist er diesem Anspruch oftmals gerecht geworden, da er einen authentischen christlichen Weg weisen kann.
Hier der erste Abschnitt seines Schreibens vom 8. Januar d.J. in deutscher Übersetzung:
"Meine ehrwürdigen Väter! Meine Brüder und Schwestern! Alle Kinder der geistlichen Herde, die mir von Christus anvertraut wurden! Ich muss Euch eine schwerwiegende Entscheidung mitteilen. Wie Ihr wisst, hat mich eine brutale Krankheit befallen, deren Fortschreiten mich nicht verschont. Von dieser Krankheit, die an mir nagt, weiß ich, dass sie nur sehr schwer zu besiegen sein wird, obwohl Gott selbst uns gezeigt hat, dass das Leiden eine Quelle des Lebens sein kann. Nichtsdestotrotz habe ich keine Kraft mehr, um meinen erzbischöflichen Dienst sicherzustellen aufgrund meines Erschöpfungszustands und der Leiden, die mich befallen haben. Und wie der greise Simeon, so bitte ich den Herrn: "Lass Deinen Diener in Frieden scheiden." (Lk 2,29)...
Als letztes Wort möchte ich Euch darum bitten, an Eurer Liebe und Eurer Einheit festzuhalten. Genau das ist der kostbarste Schatz unserer Kirche. Der Herr möge Euch "eine Geist der Weisheit geben" und "die Augen Eures Herzens erleuchten, damit Ihr seht, zu welcher Hoffnung Ihr berufen seid." (vgl. Eph 1,17-18).
   

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