Dienstag, 29. März 2011

In memoriam P. Petroniu Tanase, Skit Prodromu, Athos

Photo: crestinortodox.ro

Die Zisterzienser verbindet mit dem Heiligen Berg Athos (Griechenland) nicht so sehr eine monastische Ahnenreihe, sondern vielmehr die Ausrichtung des Lebens, eine konsequent theozentrischer Blick, der ganz durch die Botschaft des Evangeliums bestimmt ist. Deshalb lohnt es sich, an einen Menschen zu erinnern, der zu den gefragten geistlichen Vätern des Athos gehört hat und der am 22. Februar 2011 gegen 16.00 Uhr im Skit Prodromu entschlafen ist: P. Petroniu Tánase, der einstige Abt dieses "kleinen" Klosters rumänischer Mönche. Der auch im weltlichen Sinne gebildete Mann, der neben einer theologischen und philosophischen auch eine mathematische Ausbildung absolviert hatte, lebte mehr als 33 Jahre auf dem Heiligen Berg und ist schließlich 97-jährig verstorben. Er ist eine lichte Gestalt, die jedem unvergessen bleiben wird, der gastfreundlich in Prodromu Aufnahme fand. Als perfekt frankophoner Mann hat P. Petroniu leicht Kontakt finden können zu Menschen, die weder Rumänisch- noch Griechischkenntnisse aufzuweisen hatten. Seine sanfte und bestimmte Art wußte zu führen und den Weg zu zeigen, ohne mit Vehemenz auf Wahrheit oder Richtigkeit zu pochen. Eine eindringliche Mahnung hat er mir mit auf den Weg gegeben, als die Mystikverliebtheit des "westlichen" Menschen zur Sprache kam. "Nicht das Gefühl und die Wohligkeit sind wichtig, wenn man betet, sondern die Bestimmtheit und Ausdauer." Ein Satz, mit viel liebevoller Strenge vorgetragen, der sich einprägt und an den man sich erinnert. Als geistlicher Vater für viele hat P. Petronius die Richtung vorgeben können, die ihn selbst nicht losgelassen hat. Wer den über 90-Jährigen bei den Nokturnen zahllose Satisfaktionen hat machen sehen, die auch einen jungen Zisterzienser Respekt abverlangen, der erahnte etwas von der Gotteskindschaft, die der Mensch erlangen kann. Bei P. Petronius hat sie sich nunmehr erfüllt und ist Wirklichkeit geworden. Er möge in Christus leben!

Bild am Katafalk während des Begräbnisgottesdienstes für P. Petroniu in Prodromu
Photo: basilica.ro

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