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Sonntag, 3. Juni 2012

Ein modernes Itinerarium aus dem Heiligen Land - III

In fast allen Ostkirchen wird heute das Pfingstfest gefeiert. Der Festtag gilt nicht nur als Geburtstag der Kirche, sondern auch als "Namenstag" der Erde - eine Volksüberlieferung, die sich wohl aus dem Festgeheimnis der Vollendung der neuen Schöpfung ableitet. Der Tag ist dem Geheimnis der Dreifaltigkeit geweiht, der Vollendung auch des Menschen im Vorbild der Apostel, die der Herr mit großer Weisheit beschenkt hat. Durch sie wurde die Botschaft des Evangeliums in der Welt verkündet.
Am Pfingsttag waren sie alle beisammen, im Obergemach neben dem Abendmahlsaal, so wird gesagt. Heute steht an dieser Stelle ein Gebäude der Kreuzfahrerzeit, von dem nur noch Reste den ursprünglich vorhandenen Kirchbau anzeigen. Das Bild wurde aufgenommen in eben diesem Obergemach, das zur Feier des Tages geöffnet war. Durch das rechte Fenster sieht man (mit Mühe...) in den Abendmahlsaal hinab. Links führt eine Tür in den Vorraum des heute zweigeteilten, gotsch gewölbten Saals. Bei meiner Betrachtung zum Pfingstfest also stand mir nicht die Herrlichkeit der tosenden Geistsendung vor Augen. Es war die doch nicht so triumphalistische Zurückgezogenheit der jungen Gemeinde, versammelt um die Gottesmutter und die Apostel. Selbst die unmittelbaren Augenzeugen des Auferstandenen mussten immer wieder aus der Lethargie aufgeschreckt werden, bevor sie wirklich begeisterte Zeugen des Evangeliums wurden. Im heutigen Jerusalem ist der Sonntag ein Werktag, an dem gearbeitet und gelärmt wird, wie an den anderen Werktagen auch. Es war eine seltsam anrührende Atmosphäre, inmitten von lautem Maschinengetöse immer wieder den Festhymnus von Pfingsten zu hören, den eine Gruppe russischer Pilger vor dem Abendmahlsaal sang, one sich vom Lärm der vorbeiziehenden Schüler stören zu lassen. Die glühende Hitze draußen unter einer unablässig vom blauen Himmel strahlenden Sonne konnte die Pilger vieler Nationen nicht abhalten, den Tag der Heiligsten Dreifaltigkeit - ob nun als Pfingsten oder als Dreifaltigkeitsfest - mit Andacht und Hingabe zu feiern. "Aus Angst vor den Juden" hatten sich di Jünger einst eingeschlossen und mussten vom Auferstandenen erst aufgerüttelt werden. Eine Wallfahrt ins Heilige Land kann aufrütteln und sehr hilfreich sein: Sie kann dabei helfen, über den eigenen Tellerrand zu blicken und wahrzunehmen, was wirklich wichtig ist.

Dienstag, 29. Mai 2012

Bundespräsident Gauck besucht während seiner Israelreise die Gedenkstätte Yad Vashem

Bundespräsident Joachim Gauck hat heute nach einer offiziellen Zeremonie in Jerusalem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem besucht.
Die Besichtigung der ausgedehnten Anlage, die zum Andenken an die unzähligen Opfer des antisemitischen Terrors vor allem der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland und in den benachbarten Ländern errichtet wurde, fand in einem mehr privaten Rahmen statt. Allem zum Trotz hatten sich zahlreiche Journalisten eingefunden. Bundespräsident Gauck betrat das Gelände der Gedenkstätte mit sichtlicher Betroffenheit, wohl auch eingedenk der unablässigen Versuche rechter Gruppierungen, die rassistischen, antisemitischen und perversen Hintergründe der grausamen Verbrechen am jüdischen Volk insbesondere, aber auch an vielen anderen verfolgten Völkern zu leugen.