Freitag, 3. Januar 2014

Von der Geburt Christi zur Theophanie

Photo: Hosios Lukas - http://12koerbe.de/mosaiken/hlukas.htm
Zuerst ist Gott Mensch geworden aus der Jungfrau Maria, dann hat der Erlöser verborgen, wie es heißt, ein Leben als Mensch geführt, so dass er "Nazarener" und "Sohn des Zimmermanns" genannt wurde, dann hat sich der Sohn Gottes auf den Weg gemacht, um in der Taufe als Gott geoffenbart zu werden.
An diesem Weihnachtsfest kam ein Gruß per Post mit der Überschrift: "Et le Verbe s'est fait - frère." - "Und das Wort ist Bruder geworden." Dieser Satz aus der Feder des Zisterziensers und Märtyrers Christian de Chergé (+ 1996 als Prior der Gemeinschaft von Tibhirine / Notre-Dame de l'Atlas) spielt mit dem französischen Wort "Et le Verbe s'est fait chair" - "Und das Wort ist Fleisch geworden". Es spielt aber auch mit der Unmöglichkeit menschlicher Ausdrucksweise, das Geheimnis von Weihnachten und das Geheimnis der Erlösung überhaupt angemessen in Worte zu fassen. Der Prolog des Johannesevangeliums gibt in der feierlichen Einleitung den Grundgedanken vor, der sich durch das gesamte Evangelium zieht: Christus ist Mensch geworden und hat unter uns gelebt, um unumstößlich und unwiderruflich die Herrlichkeit des Reiches Gottes aufzurichten. Die Wunder und Gleichnisse, das Wirken des Erlösers im kleinen Landstrich zwischen Mittelmeer und judäischer Wüste - alles das ist nicht nur Zeichen der Gegenwart Gottes, sondern Unterpfand seiner Herrlichkeit. Deshalb wurden die Magier aus dem Osten von schier unbändiger Freude erfüllt, als sie den Stern wiedersahen und deshalb hat sich der Erlöser zur Taufe an den Jordan begeben. Und auch, dass der Vater im Hl. Geist dem Sohn ein Zeugnis gibt, das wiederum ganz menschlich ausfällt. Selbst im Aufscheinen der göttlichen Herrlichkeit erniedrigt sich Gott und stellt sich auf Augenhöhe mit den Menschen, damit sie sehen können.     

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