Samstag, 8. Oktober 2011

Das Schöne und der (Einzig-)Schöne... und Hans Urs von Balthasar

Cîteaux...

Heute wiederge- und des Bedenkens für würdig befunden. Ein Text von Hans Urs von Balthasar:
"Ob "schöne" Liturgie (die um schön zu sein, gewiß nicht des für die meisten unverständlichen Lateins bedarf) nur für gewisse Generationen schön ist, während nachfolgende ihre Schönheit nicht mehr wahrzunehmen vermögen, kann als Frage offenbleiben. "Auch das Schöne muß sterben", und Einbalsamierungen bekommen ihm nicht. Aber keinesfalls darf es durch Häßliches oder Gemeines, durch Triviales oder Gehaltloses ersetzt werden, sondern bestenfalls durch Schlichtes, das dem nicht mehr verständlichen weltlich Großartigeren an Würde nicht nachzustehen braucht. "Selig die Armen im Pneuma", falls sie nur ihre Armut eingestehen und sie nicht für sich selbst zu bemänteln suchen. Wenn ein Geschlecht keine echten religiösen Bilder für die Kirche zu schaffen vermag, soll es nicht sagen, leere Wände konzentrierten den Geist wirksamer auf das Wesentliche. Wenn wir kleine Leute geworden sind, sollten wir das Mysterium, das wir feiern, nicht auf unser Format zu reduzieren suchen."
(Ausz. aus: In der Fülle des Glaubens. Hans Urs von Balthasar-Lesebuch. Hrsg. v. Medard Kehl und Werner Löser. Herder 1981, S. 317)

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