Samstag, 11. Juni 2011
Gedanken zu Pfingsten - Betrachtungen zu Edzard Schapers literarischem Schaffen
Edzard Schaper, ein Wanderer zwischen Welten, hat ein langes Leben als Pilger und als Suchender führen dürfen. 1908 in Ostrowo (bei Posen / heute Poznán) geboren, durchquerte er als junger Mann die Länder des Baltikums, um über Finnland und Skandinavien, hier vor allem Schweden, ab 1947 in der Schweiz Zuflucht zu finden. Sein schriftstellerisches Wirken zeichnet sich durch eine gewählte Sprache aus, die dem Deutschen das Altertümliche nicht nehmen möchte, das seinem Schreiber eigen ist. Edzard Schapers Schriften sind fromm, auch wenn sie zum großen Teil nicht explizit Frommes zum Thema haben. Trotzdem taucht immer wieder die grundlegende Frage auf: Wo finde ich das Fundament meines Lebens, wo finde ich Gott, wenn nicht im angestrengten Suchen des Herzens, im Mitmenschen, im Leiden?
Das Pfingstfest ist Schlusspunkt und Anfang der österlichen Feier, die sich im Leben beweisen muss. Die österliche Freude wird neu entfacht durch die Gabe des Heiligen Geistes. Edzard Schaper beschreibt die tiefe Freude des Osterfestes immer wieder. In seinen Werken erkennt der heutige Leser, wie viel ihm verlorengegangen ist vom Wissen des Herzens um das Echte und um das Wahre, das einzig, so Schaper, in der bedingungslosen Hingabe an Gott gefunden werden kann. Schapers Schaffen ist für heutige Leser keine leichte Kost. Er bleibt sich treu und erspart auch seinen Lesern nicht die bange Frage nach dem Sinn des Leidens und der ewigen Suche. Als Pilger ist Edzard Schaper nach einem mühevollen, aber reichen Leben im Jahr 1984 gestorben.
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