Montag, 14. Februar 2011
Liturgie und Glaube
Eine entscheidende Frage für mich bleibt: Wie setze ich ins Leben um, was ich glaube. Feiere ich die Liturgie und den Gottesdienst wirklich so, dass mein Herz und mein Geist, mein Körper und mein Verstand hingezogen werden zum Ursprung meiner Sehnsucht und meines Glaubens? Die aufgeklärte Menschheit braucht nur noch bedingt die Ehrfurcht, den ehrfürchtigen Umgang mit dem Heiligen, das unseren Händen anvertraut wurde. Hinter den heiligen Dingen und Verrichtungen steht ja doch der Allheilige. Diejenigen, die demütigen Geistes die Vereinfachung der Riten und Gebräuche hinnehmen konnten, finden meinen größten Respekt. Ich selbst vermag es nicht mehr, die Vereinfachung in Form der Verwahrlosung zu ertragen. Mein Glaube ist zu klein, zu dünnhäutig, zu bescheiden, um vor Ehrfurchtslosigkeit bestehen zu können. Es braucht das Wachstum und das Voranschreiten, aber es braucht auch das Voranschreiten zu immer größerer Behutsamkeit im Umgang mit dem Heiligen, dem Allheiligen. Mir will scheinen, als könnte ich in der Schule der alten Zisterzienser viel lernen, als könnte sie für mich wieder zur "Schule der Liebe" werden, die Gott allein im Blick hat, ohne den Menschen zu vergessen.
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