Montag, 7. Januar 2013
Dominicus Willi - Zisterzienser und Bischof
Am 6. Januar 1913 starb in seiner Bischofstadt Limburg/Lahn der Zisterziensermönch und -bischof Dominicus Willi. Für die Ordensgeschichte der Zisterzienser in Deutschland nach der Französischen Revolution, nach der Säkularisation, nach dem Kulturkampf ist dieser Mönch ein Wegweiser und Weichensteller. Anläßlich seines Todestags vor 100 Jahren organisiert das Bistum Limburg einen "Thementag" für seinen "bedeutendsten Bischof" am 12. Januar 2013 im "Haus am Dom" in Frankfurt/Main. Dominicus Willi (* 1844 in Domat/Ems, Schweiz) kann zu den in seiner Ordensfamilie einflussreichsten Zisterziensern der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gezählt werden. Allerdings war er weniger ein Gestalter, als vielmehr ein zurückhaltender Lenker hinter den Kulissen. Es kann als sicher gelten, dass die Ordensgeschichte eine andere Richtung genommen hätte, wenn sich Dominicus Willi, wie neuere Studien belegen, aktiv mit den kirchen- bzw. ordenspolitischen Machtstrukturen kooperiert hätte - was er nicht gewollt und vermieden hat. Ob er sich als Bischof tatsächlich an seinem Platz fühlte oder ob die Wahl des Domkapitels und das Vertrauen des Klerus ihn nicht vielmehr resigniert den bischöflichen Dienst annehmen ließ - auch das wird von den Historikern näher zu beleuchten sein.
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