Sonntag, 30. September 2012

Sie ist die Mutter oder Tochter der deutschen "Trappisten"...


Die Abtei Oelenberg, von der die Rede ist, geht auf die turbulenten Jahre der "zisterziensischen Superreform" des Abtes Dom Augustin de Lestrange zurück. Als Mutterkloster der Zisterzienser-Filiation gehört sie zu Mariawald, der durch ihre ebenfalls eigenwilligen Reformversuche ins Gespräch gekommenen einzigen männlichen Niederlassung der "Franzosen" in Deutschland. Als Tochter von Darfeld - wenn ich mich recht erinnere - stammt sie von einer Dom de Lestrange nicht gerade wohlgesonnenen Zisterziensergemeinde in Westfalen ab, die nach den Wirren der "monastischen Odyssee" - neben anderen - auf deutschem Boden gegründet worden war. Die Gemeinschaft von Oelenberg hat seit dem 20. September einen neuen Oberen, P. Théophane Lavens (so www.ocso.org). Die Gemeinschaft dieses Klostes im Elsaß ist zahlenmäßig nicht groß, doch ihre Geschichte ist abenteuerlich. Oelenberg beherbergte lange Zeit ein Doppelkloster - bis Ende des 19. Jahrhunderts oder Anfang des 20. Jahrhunderts! Zur Mönchsgemeinde gehörte der illustre Baron Ferdinand de Géramb, der eifrige Pilgerer und spätere Prokurator der Kongregation in Rom. Oelenberg lag also oft im Grenzbereich - im übertragenen und geographischen Sinne. Die Zisterzienser sind ein internationaler Orden, sind es seit 900 Jahren. Die Mönche und Mönchinnen, die Konversen, die Laienzisterzienser, sie alle sind demnach berufen, Kleinstaaterei und Kleinkariertheit Lügen zu strafen, da sie auf die große Geschichte ihrer Familie hinweisen können, die den europäischen Gedanken seit langem auf ihre Weise pflegt und wachhält.
Möge die Gottesmutter ihren Schutzmantel über sie alle und über die ganze Welt ausbreiten, wie sie es, der Vision nach, einst in Konstantinopel und vor den geistigen Augen frommer Zisterzienser tat.

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