Gedächtniskapelle in Notre-Dame de l'Atlas in Midelt, Marokko
[13/03/1994] Der 13.
Dein Tag, der Dir gehört: für uns, um unserer Freude willen. Deine Freude ist in uns vollendet.
Und auch der Tag des Aid el. Fitr [das Fest des Fastenbrechens].
Seit dem Ende der Vigilien sind wir eingetaucht in die Religion des anderen: der Lautsprecher ist unüberhörbar (Gebetsruf, dann Kassette)und jetzt ist es die rezitierte und rhythmisierte Wiederholung des "Namens", Gott ist größer, keiner ist Gott außer Gott. Den immer größeren Gott anzurufen, führt den Gläubigen hin zur Unterwerfung. Doch das Bild kann deinen Platz einnehmen: eine illusorische Größe, die nur der Widerschein eines Machthungers ist, und auch einer Revanche für Niedergedrückte, Gedemütigte. Deinen Namen haben sie geschrien, als sie unseren kroatischen Brüdern und so vielen anderen algerischen Brüdern und Schwestern (und Moslems) die Kehle durchgeschnitten haben.
Jesus lehrt uns, aufzubegehren, zu klagen, zu weinen: Abba, immer - in der LIEBE - größerer Vater. In Maria - ist der heilige Name ins wort gebracht worden. [...]
(Übers. aus: Le souffle du don. Journal de frère Christophe moine de Tibhirine. Paris, Bayard 1999, S. 70)
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