am besten noch ihre menschliche Geschöpflichkeit hinter dem ungeschaffenen Licht verbergen, um fein dazustehen. Sich seine Fehlerhaftigkeit zuzugestehen, kann schwerer sein, als asketische Höchstleistungen zu vollbringen. Sein beschwertes Herz auszuhalten, kann mehr Mut erfordern, als alle Canones akribisch einzuhalten und das kleine menschliche Versagen in diesem und jenem Paragraphen mit einem Lächeln und einem "So ist das eben!" abzutun. Das Fest der Verklärung ist ein Festtag, der unkanonischer nicht sein könnte... Nichts stimmt: Der Messias wird offenbart, aber verschwindet hinter einer undurchdringlichen Wolke. Die Herrlichkeit verwandelt sich für die Jünger in panische Angst, die Propheten verschwinden und die Apostel dürfen sich nicht ausruhen im Abglanz der Verklärung. Und dann ist dieses Ostern auf dem Tabor erst ein Vorausscheinen, das schließlich noch nicht mal soviel Glanz in den Herzen der Jünger hinterlassen konnte, dass sie die Auferstehung glaubend erfassen können, selbst dann nicht, als Christus selber wieder im verklärten Leib unter ihnen steht.
Gerade weil das Fest der Verklärung eine österliche Freude vermitteln kann, regt sich im Gläubigen auch die Sehnsucht: Immer wieder schenkt Gott die Vergebung und straft "Gesetz und Propheten" gleichsam ab. Je größer die Sünde, desto größer die Sehnsucht nach Befreiung und nach dem unerschaffenen Licht des Berges Tabor. Und um uns noch entwaffneter dastehen zu lassen, verwirft Gott alle Gesetzmäßigkeit und zeigt sein gleißendes Licht den sündigen Aposteln.
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