Montag, 29. Juli 2013
Hospites Domini - Mein Haus ist dein Haus
Das Fest der hl. Maria, Martha und Lazarus, das die Zisterzienser heute feiern, ist nicht nur ein Festtag für die Freunde des Herrn. Der Tag erinnert auch an die Gastfreundschaft, die Gott gewährt wird, wo immer sich Menschen den Anstoß geben, ihr Haus und ihr Herz für Dahergelaufene zu öffnen. Das obige Bild aus der Pariser Metro ist ein Anstoß gewesen, das Fest der "Freunde des Herrn" zu bedenken. Paris ist eine Reise wert, doch die Großstadt versteht es meisterhaft, die Menschen häufig anonym zu machen. Die Metro in der Nacht ist wie eine Maschine, die von A nach B transportiert. Die Menschen darin sind entweder gestresst vom Arbeitstag oder geben sich schon der Umnebelung durch Alkohol oder Drogen hin. Das offene Herz wird da sehr verletzlich und verwundbar. Die Gastfreundschaft braucht ja beide, den Gast und den Gastgeber. Wenn der eine nur zwanghaft die Gastfreundschaft annimmt, kann der Gastgeber nicht großherzig handeln. Seine Großherzigkeit wird zu sehr beschnitten durch die Unfreiheit. Die hl. Maria, Martha und Lazarus hätte es nicht übermäßig lange in der Kälte einer nächtlichen Metro-Station gehalten. Sie sind aufrichtig und geradeheraus, wenn es um die Notwendigkeiten des täglichen und des ewigen Lebens geht. Der hl. Lazarus hat schon vom Stachel des Todes mitbekommen, was Menschen mitbekommen können. Die hl. Maria und Martha sind indes auf die Realia zurückgeworfen: Wo beginnt die Gastfreundschaft? Beim Dienen oder beim Verweilen? Sie ist womöglich dort zu finden, wo beides nicht zu kurz kommt. Das gastfreundliche Haus beginnt also schon bei der Lebenshaltung des Menschen, egal ob in der Metro, im Kloster oder in der Etagenwohnung.
Sonntag, 28. Juli 2013
Notre-Dame de l'Atlas - Tibhirine: Politik und Glaube, eine Dokumentation
Es gibt manche Festtage, die im Gedächtnis bleiben, weil sie Menschen betreffen, deren Leben und Sterben diejenigen berühren, die ihren Weg auf die eine oder andere Art kreuzen. P. Christophe Lebreton ist so ein Mensch. Sein Namenstag am 24. Juli gehört deshalb zu den Festen, die immer wieder daran erinnern, dass es sich lohnt, für Christus zu leben: Fr. Christophe ist nach Algerien gegangen, um dort im Kloster Notre-Dame de l'Atlas ein Zisterzienserleben zu führen, das sich nicht unbedingt in die Rahmenbedingungen eines typisch europäisch geprägten Mönchtums pressen ließ. Zusammen mit sechs weiteren Brüdern ist er am 27. März 1996 entführt und einige Wochen später ermordet worden. Sein Namenstag erinnert an die vielen Opfer von Staatsraison, Politik und Machtkalkül. Die folgende Dokumentation (in franz. Sprache) will Licht in die Affäre "Tibhirine" bringen:
Samstag, 20. Juli 2013
20. Juli und Verantwortung
Briefmarke zum 10. Jahrestag des Attentats vom 20. Juli 1944 (Wikimedia commons) |
Freitag, 12. Juli 2013
Hl. Alexander Schmorell und sein Martyrium vor 70 Jahren
Am morgigen 13. Juli sind es 70 Jahre, dass der hl. Alexander Schmorell in München (1943) enthauptet wurde. Im Jahr 2012 konnte eine große Gemeinde seine Kanonisation feiern. In München (zuerst in der Kathedralkirche der Russischen Auslandskirche und dann auf dem Friedhof "Perlacher Forst") wird anläßlich des Todestages eine Göttliche Liturgie auf seinem Grab gefeiert (Beginn um 9.00 Uhr bzw. des Stundengebets um 8.40 Uhr). Metropolit Augustinus von Deutschland steht der eucharistischen Liturgie vor, es konzelebrieren zahlreiche weitere Bischöfe und Geistliche. (Quelle und Informationen) Der hl. Alexander von München ist ein faszinierende Gestalt, die untrennbar mit der Widerstandsgruppe der "Weißen Rose" verbunden bleibt. Er hat in dieser Gruppe aktiv als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gekämpft und ist für seine Überzeugungen in den Tod gegangen. Als orthodoxer Christ, Student und deutscher Soldat hat er sein Gewissen nicht der falschen Freiheit geopfert. Seine Freiheit hat ihren Grund in Christus. Wo die Freiheit und die Moral mit Füßen getreten wurde, war der hl. Alexander nicht mehr bereit, sprachlos zuzuschauen. Leere Versprechungen und leere Worte waren für ihn Grund genug, vorbehaltlos den Weg des Widerstands zu wählen.
Möge der hl. Alexander Schmorell unser Fürsprecher sein bei Gott!
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Alexander Schmorell,
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