Unser Nationalfeiertag sollte Anlass zu froher Besinnung sein: 20 Jahre Wiedervereinigung eines Volkes, das während langer Jahrzehnte getrennt war. Wenn man, wie ich, familiäre Wurzeln im heutigen Polen hat, dann weiß man das Geschenk der Einheit zu schätzen. Es geht nicht um die Freiheit zu reisen oder zu schreiben. es geht um die Gewissheit, dass die Menschen in einer offiziellen Form um das Band der Einheit wissen, das sie vereint. Der "Tag der deutschen Einheit" ist deshalb ein Tag des Dankes und der Freude - aller Schwierigkeiten zum Trotz, die die Zusammenführung zweier Staatssysteme mit sich gebracht hat.
Nicht anders kann es in geistlichen Lebensgemeinschaften sein: Auch hier brauchen wir sichtbare Zeichen der Einheit innerhalb der Familie. Meine eigene, die Zisterzienserfamilie, ist seit Jahren auf dem Weg. Dabei reicht es nicht, diesen schönen Begriff vorzuschieben und zu sagen: "Das ist schon unsere Einheit; so müsen wir sie auffassen und realisieren." Es fehlt ein wichtiges Fundament: das offizielle Band. Erst dieses Band, das uns als offiziell zusammengehörig auszeichnet, wird auch letzte Mauern ideologischer oder fundamentalistischer Art fallen lassen. Wir brauchen diese Zeichen der Zusammengehörigkeit, um innere Mauern überwinden zu können und die Andersartigkeit zu akzeptieren.
Möge Gott uns die Einheit schenken!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen