Samstag, 25. Januar 2014

Vestigia Patrum

Quelle: Vita nostra (Cist. Italia)
Vielerorts steht die Welt in Flammen, wo doch unsere Zeit aufgeklärt und modern ist. Während in Kiew, Syrien, Afrika, im Kosovo etc. Menschen leiden und sogar sterben müssen, weil sie ihre Würde verteidigen möchten, versteigen sich die Menschen in Westeuropa oft in Diskussionen, die den Realtätsbezug allzu oft weit hinter sich gelassen haben. Die Frage ist nicht, wo die Toleranz gegenüber einer anderen Meinung und Überzeugung beginnen darf, sondern vielmehr,

Dienstag, 14. Januar 2014

Neujahr...


Neues Neujahr oder altes Neujahr? Jedenfalls hatte das hiesige Dorf heute um Mitternacht ein schönes Neujahrsfeuerwerk - nach altem Kalender. Es geht eben nichts über die alten Traditionen, selbst wenn man sie nicht mehr versteht. Von den Altneujahrsfeiernden wird vielleicht kaum jemand den Hintergrund der zwei Neujahre erahnen. Noch weniger womöglich den Streit und sogar die Unversöhnlichkeit, die hinter dieser geschichtlichen Wirklichkeit steht. Dann erscheinen einem auf einmal alle Empfindlichkeiten der Kirchenpolitik wie beschämende Ausuferungen der menschlichen Schwachheit. Vor dem Hintergrund der Menschwerdung Gottes bleiben viele Rechte oder Pflichten sekundär oder sogar respektlos.

Freitag, 3. Januar 2014

Von der Geburt Christi zur Theophanie

Photo: Hosios Lukas - http://12koerbe.de/mosaiken/hlukas.htm
Zuerst ist Gott Mensch geworden aus der Jungfrau Maria, dann hat der Erlöser verborgen, wie es heißt, ein Leben als Mensch geführt, so dass er "Nazarener" und "Sohn des Zimmermanns" genannt wurde, dann hat sich der Sohn Gottes auf den Weg gemacht, um in der Taufe als Gott geoffenbart zu werden.
An diesem Weihnachtsfest kam ein Gruß per Post mit der Überschrift: "Et le Verbe s'est fait - frère." - "Und das Wort ist Bruder geworden." Dieser Satz aus der Feder des Zisterziensers und Märtyrers Christian de Chergé (+ 1996 als Prior der Gemeinschaft von Tibhirine / Notre-Dame de l'Atlas) spielt mit dem französischen Wort "Et le Verbe s'est fait chair" - "Und das Wort ist Fleisch geworden". Es spielt aber auch mit der Unmöglichkeit menschlicher Ausdrucksweise, das Geheimnis von Weihnachten und das Geheimnis der Erlösung überhaupt angemessen in Worte zu fassen. Der Prolog des Johannesevangeliums gibt in der feierlichen Einleitung den Grundgedanken vor, der sich durch das gesamte Evangelium zieht: Christus ist Mensch geworden und hat unter uns gelebt, um unumstößlich und unwiderruflich die Herrlichkeit des Reiches Gottes aufzurichten. Die Wunder und Gleichnisse, das Wirken des Erlösers im kleinen Landstrich zwischen Mittelmeer und judäischer Wüste - alles das ist nicht nur Zeichen der Gegenwart Gottes, sondern Unterpfand seiner Herrlichkeit. Deshalb wurden die Magier aus dem Osten von schier unbändiger Freude erfüllt, als sie den Stern wiedersahen und deshalb hat sich der Erlöser zur Taufe an den Jordan begeben. Und auch, dass der Vater im Hl. Geist dem Sohn ein Zeugnis gibt, das wiederum ganz menschlich ausfällt. Selbst im Aufscheinen der göttlichen Herrlichkeit erniedrigt sich Gott und stellt sich auf Augenhöhe mit den Menschen, damit sie sehen können.