Sonntag, 27. Oktober 2013

In memoriam Erzbischof Gabriel von Komana - + 26. Oktober 2013

Erzbischof Gabriel von Komana - * 13. Juni 1946 - + 26. Oktober 2013

Die Homilie von Erzbischof Gabriel am Fest des hl. Siluan über die Seligpreisungen ist mir noch gut in Erinnerung: Sie hatte einige Anknüpfungspunkte mit der Theologie des Schriftstellers Edzard Schaper (eines großen Sprachkünstlers) - und das ist eine ungemein berührende Erinnerung. Es geht nicht darum, Gott alle Gebote und Gesetze vorzurechnen, die man einhalten konnte! Es geht darum, Gott die - durch die Sünde - schmutzigen und zudem auch noch leeren Hände anzubieten. Die Gebote hochzurechnen und zur eigenen Beruhigung auf ihnen herumzureiten, macht das Herz nicht unbedingt reiner und weiser. Die Seligpreisungen zu verinnerlichen und sich täglich in ihrer Umsetzung zu üben, kann ein Menschenleben im besten Sinne reich machen.
Erzbischof Gabriel von Komana ist in der Nacht des 26. Oktober heimgegangen zu Gott. Er war für die Menschen, denen er begegnet ist, ein impulsiver und herzlicher Bischof. Seine schwere Erkrankung hat er als Berufung verstanden, sich verstärkt auf die Gottesliebe einzulassen und den Weg bis zum endgültigen Anfang weiterzugehen.     

Freitag, 25. Oktober 2013

Von Mönchen und Poeten

Photo: Novy Dvur
Die Seite "Vie cistercienne selon la règle de saint Benoît" veröffentlicht das Programm einer Tagung über Mönche und Dichter. Die Zisterzienser können zahlreiche Poeten in ihren Reihen nennen, Zeitgenossen und historische Persönlichkeiten, bekannte und weniger bekannte Namen. Die "militia Christi" der Zisterzienser ist als markante Reformbewegung des westlichen Mönchtums bekannt. Die eher straff strukturierte Verfasstheit dieser monastischen Familie war zumindest bis zu den Veränderungen der letzten 50 Jahre geprägt von strenger Disziplin und größtmöglicher Verplanung des Tageslaufs. Einen poetischen Mönch in einer solchen Umgebung zu finden, könnte daher sonderbar anmuten. Das Klischee des vertrockneten, da strengen und streng erzogenen Zisterziensers kann trotzdem getrost ad acta gelegt werden. Wie überall, so wird es auch einen solchen gegeben haben und geben, aber der Beweggrund, Mönch werden zu wollen, liegt nicht in Rigidität oder Lust an der Strenge, sondern in der Leidenschaftlichkeit für Gott. Ein schönes Buch, vor Jahren schon erschienen und geschrieben vom verstorbenen Abt von La Trappe, Dom Marie-Gérard Dubois, heißt schlicht: Le Bonheur en Dieu, also: Die Freude an Gott. Neben den vielen leidenschaftlichen Texten der alten und weniger alten Zisterzienserpoeten kann dieser Buchtitel eigentlich beispielhaft verdeutlichen, zu was das Mönchtum zisterziensischer Prägung beruft, nämlich einzig zur Freude an und in Gott. Unmöglich für den Menschen, alle Gebote und alle Observanzen einzuhalten. Doch mittels der schieren Freude, in Gottes Gegenwart zu sein, wird das Unvermögen und die Sünde zum kontinuierlichen Anruf, sich zu Gott zu bekehren. Allein das reicht schon aus, um der Poesie weiten Raum geben zu können.          

Montag, 21. Oktober 2013

Campus Galli zwischen Mittelalter und Moderne


Das Projekt "Campus Galli - karolingische Klosterstadt Meßkirch" gehört zu den eher anspruchsvollen Baustellen in Deutschland. Nicht nur, dass die Baustelle an sich selber einige Ansprüche stellt; anspruchsvoll ist durchaus auch der Besuch der Baustelle des Campus Galli und - man wagt es kaum zu sagen - ihre Einordnung in die gängigen Schemata einer Mittelalterbaustelle mit experimentalarchäologischem Zug. Für die monastische Szene allerdings bleibt Sprengstoff genug übrig. Hingegen ziemt es sich sehr wohl, zu entsprechenden Waffen zu greifen und nicht gleich alles in die Luft zu jagen, weil einem dies und das nicht in den Kram passt. Dementsprechend läßt sich der kulturell einigermaßen auf der Höhe sich Bewegende als angemessene Waffe im Kampf um rechte Erkenntnis eine gehörige Portion Weitsicht reichen. Der Gast auf dem "Campus Galli" kann nicht mit makelloser Mittelalterkulisse gefüttert werden, wenn es nicht auch gestattet ist, die Grenzen einer solchen Baustelle aufzugezeigen. Die exakte Perfektion verfehlt ihren Sinn, wenn hinter ihr Klamauk und Gemeinplatz, Klischee und Realitätferne grüßen lassen. Für das Mönchtum hält das Projekt einen ärgerlichen Stachel bereit, da "Campus Galli" - wenn den Medien zu trauen ist - dem Kommerzialisierungswahn standhalten konnte. Der "Stachel" selbst allerdings ist vielmehr das große Potenzial, dass zu heben sein wird. Neben endlosen Diskussionen um geltende Gesetze oder Authentiziätsansprüche dieser oder jener Gruppierung steht nämlich der eigentliche und segensreiche Ansatz des Projekts: Als Klosterbaustelle mit größtmöglicher (und daher natürlich menschlicherseits fehlerbehafteter) Authentizität bzgl. der Arbeitsmethoden kann der Gast (,"der dem Kloster nie fehlen sollte" [Regula s. Benedicti],) vielleicht doch eintauchen in 1200 Jahre Kultur - mag sie nun spezifisch christlich oder nur christlich geprägt sein. Der "Stachel" bohrt, denn hier liegt ein Potenzial beträchtlicher Größe verborgen, dessen Hebung den Gästen und den Beteiligten nur anzuraten ist. Das allerdings wird schon eine große Aufgabe sein - neben der Lösung von mehr oder weniger kleinen Problemen und Zwistigkeiten, von denen - auch hier wieder - die Medien berichten können.

Samstag, 19. Oktober 2013

Mönch...

"Vom ersten Augenblick eines neuen Tages an riskiert der Mönch bedingungslos sein Leben bis zum letzten Tag, seine Schritte setzt er in die Fußstapfen Christi, damit die Liebe über das Böse siegt und das Leben über den Tod."
Eine treffende Beschreibung für den christliche Weg, meine ich. Ich habe sie auf der Internetseite einer unserer französischen Abteien gefunden (N.-D. de la Trappe) und meine, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken. Im Grunde reicht ein Satz, um diesen Gedanken fruchtbar zu machen: Wer sein Leben als Christ ernst nimmt, der riskiert sein Leben in jedem Augenblick um Christi und um seiner Mitmenschen willen. Und dann gelingt sein Leben, egal, ob er nun auf der untersten Stufe der Gesellschaft steht oder an einer herausragenden.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Tag der deutschen Einheit - Nationalfeiertag...

Zum deutschen Nationalfeiertag ein schöner Satz der Haydn'schen Hymne von P. I. Tschaikovsky: