Samstag, 25. Februar 2012

Jahresgedächtnis von P. Petroniu Tânase, Skit Prodromou, Athos (+ 22. Februar 2011)

Photo: orthodoxie.com / Bogdan Florin Vlaicu

Einiges hatte ich schon anlässlich des Todes von P. Petroniu geschrieben, zum Jahresgedächtnis möchte ich (leider verspätet) doch noch bescheidene
"Erinnerungen an P. Petroniu Tanase, Skit Prodromou, Hl. Berg Athos" folgen lassen:

Am 22. Februar hat sich zum ersten Mal der Tag gejährt, an dem P. Petroniu, der vormalige Abt des rumänischen Skits des Vorläufers, „Prodromou“, auf dem Heiligen Berg Athos gestorben ist. Heute habe ich wie zufällig einige Photos von ihm wiedergefunden, die ihn in einer für ihn typischen Haltung zeigen: als schnellen Schrittes zur Kirche seines Klosters Eilenden und als fast kindlich-erschrocken in die Kamera Blickenden (im Bildband "Florilège du Mont Athos von Fabian Da Costa).
Und dabei kommen ganz andere Erinnerungen hoch. Es ist die fast schroffe Abwehr, als er sich an die Fragen des westlichen Menschen nach dem Gebet erinnert. Das, so hat er in etwa gesagt, seien Mythen – dass das Gebet süß und überirdisch-mystisch wäre. Nein, nein. Das Gebet ist hart und bleibt ein ständiger Kampf. (Vgl. den Nachruf vom 29. Februar 2011.)
Dann ein anderes Bild: Das des über neunzigjährigen Greises, der im nächtlichen Gottesdienst die „veniae“, die östlichen Metanien oder Kniebeugungen bis zum Boden, eleganter als ein junger Mann im besten Alter vollzieht: das Bild eines Mannes, der betet und gleichzeitig kämpft.
Und es ist das Bild eines Mannes, der als Gastgeber in seinem Kloster den müden Pilgern herzliche Aufnahme gewährt. Das hat er mit einer Selbstverständlichkeit getan, als wäre man ein alter Bekannter und gerade wieder zuhause angekommen. Und das ist, wie inzwischen bekannt, bei der Schwemme an Pilgertouristen auf dem Athos keine Kleinigkeit: Immer wieder offenkundiger Neugier zu begegnen und sie auf Gott hin zu kanalisieren, der ja eben gesucht werden möchte.
P. Petroniu wusste, was er wollte und was er nicht wollte. Er musste im Alter seinem Körper gewähren, was dieser sich sonst fraglos genommen hätte. P. Petroniu war bereit, der Natur zuzugestehen, was nötig war. Aber er war nicht bereit, dafür sein Kloster zu verlassen, solange es irgendwie ging. Der feine und hochgebildete Mann besaß die Gabe der Dankbarkeit und einer entwaffnenden Schlichtheit, die wenig zu der natürlichen Autorität passen wollte, die er ausstrahlte. Und gleichzeitig schien die Autorität hinter der freundlichen, schlichten Zurückhaltung so sehr zurückzutreten, dass hinter dem Namen von Abt Petroniu wohl immer das Bild des stillen und fordernden geistlichen Vaters aufscheinen wird, der durch sein Leben einen nicht einfachen, aber irgendwie frohmachenden Weg zum Himmel zeigt.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Notre-Dame de l'Atlas - Tibhirine: Ein "Bilderbuch" (comic) bekommt den GABRIEL Preis 2012 in Brüssel


Was im Französischen "Bande dessinée", also gleichsam "Bildband" heißt, im Englischen wiederum kurz "comic", das wurde im letzten Jahr vom französischen Verlag der "Éditions du Signe" über die Geschichte des Klosters Notre-Dame de l'Atlas in Tibhirine herausgegeben: Eine gezeichnete Aneinanderreihung von schön gestalteten Bildern mit einer Zusammenfassung der Ereignisse in diesem Kloster, das seit Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Tibhirine existierte. Sein offizielles Ende war die Enthauptung von sieben seiner Bewohner, der Mönche Christian, Christophe, Bruno (Superior im abhängigen Kloster in Fès), Célestin, Michel und Paul, sowie des Konversen (und Arztes) Luc. Das Comic-Heft mit dem Titel "Une vie donnée à Dieux et aux hommes" wurde am 17. Februar 2012 von der Jury des CRIABD (Centre Religieux d’Information et d’Analyse sur la B[ande]D[essinée]) mit seinem "Prix GABRIEL 2012" ausgezeichnet. Er wird im Rahmen der "Foire du livre", also der Buchmesse, am 4. März 2012 in Brüssel überreicht. "ARCCIS" hat sich sehr für das Erscheinen des Buches eingesetzt. Das Leben und Sterben der Brüder von Notre-Dame de l'Atlas kann immer noch und mehr denn je ein Zeugnis für uns sein, so wie es ein bedingungsloses Zeugnis für Christus war und ist.

Dienstag, 21. Februar 2012

Hl. Alexander Schmorell - Verherrlichung, Kanonisierung, Heiligsprechung, München 4. / 5. Februar 2012 - Fortsetzung III


Eben finde ich einen kurzen Film, der neben Originalbildern und kurzen Interviews auch einige Eindrücke der Heiligsprechung Alexander Schmorells am 4./5. Februar in München festhält. HIER kann man sich die schöne Reportage ansehen. Möge der hl. Alexander ein Vorbild politisch verantwortungsbewußten Verhaltens sein in einer Zeit verantwortungsloser Kleinkariertheit...

Montag, 20. Februar 2012

Iwan S. Schmeljow: Die Butterwoche oder Der russische "Karneval"

Iwan S. Schmeljow
Photo: Wikipedia

Der 1950 in Frankreich gestorbene russische Schriftsteller Iwan Sergejewitsch Schmeljow besitzt ein ausgesprochenes Talent, die religiösen Stimmungen und das Drumherum in seiner Heimat, im alten Rußland nachzuerzählen. "Wanja im heiligen Moskau" ist ein autobiographischer Roman, der in den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts in Moskau spielt. Rudolf Karmann hat dieses Werk aus dem Russischen ins Deutsche übertragen. Anläßlich des "Karnevals" und anläßlich der "Butterwoche" soll hier ein Ausschnitt folgen, den es zu genießen gilt!
„Eine riesige Tafel. Was da nicht alles drauf war! Fische und nochmals Fische… Kaviarspeisen in Kristallschalen auf Eis, Seeforellen auf Petersilie, roter Lachs, Perlmuttersalm mit grünen Gurkenäuglein, Klumpen von Fischrogen und Käse, Störknorpel in Essig, Porzellanvasen mit saurer Sahne, in der Löffel staken, rosa Butterdosen mit kochender goldig-schimmernder Butter – über Spiritusflämmchen, kleine Karaffen und Flaschen… Da sah man schwarze Röcke, weiße und strohgelbe Schals, Zierkämme, die in den Haaren getragen wurden, Kopfputz aus Spitzengewebe…
Man trägt die Bliny auf, unter einer Decke.
„Eure Eminenz!...“
Der hagere, strenge Archijerej – wie es heißt, fastet er schon! – isst wenig und bescheiden. Der Protodiakon, der ihm gegenübersitzt, wirkt wie ein ungeheurer Koloß. […] Butter trieft in den Kaviar und in die saure Sahne. Trieft von den weichen himbeerroten Lippen des Protodiakons auf seinen schütteren Spitzbart hernieder.
„Eure Eminenz… Fischpiroggen zur Fischsuppe gefällig?“
„Ach, wir Bauchdiener… Wahrhaftig, eine wunder-bare Fischpirogge!“ klingt es in der Stille wie ein Flüstern von den welken Lippen des Archijerej.
„Das sind die hochberühmten Rasstegajs Garankas, Eure Eminenz, in ganz Moskau bekannt!“
„Hab’ schon davon gehört… Der Herrgott hat uns ein Talent zu unserer Versuchung geschickt!... Ein wun-der-barer Rasstegaj…“
„Gestatten Eure Eminenz… noch mehr zuzulangen?“
„Lobpreise und segne, Hochwürdigster Herr…“, ruft eben, eine Pastete abbeißend, der Protodiakon und wirft die Haarsträhnen mit seiner Pranke zurück.
„Na-na, mach nur du deinen Mund auf, Protodiakon, und stimm’ das Danklied an…“ entgegnet freundlich der Hochwürdigste. „Schnauf dich erst etwas aus…“ […]
Der Protodiakon stimmt den Lobpreis an: seine Stimme dröhnt so gewaltig, dass die Lampen schier erlöschen und die Fensterscheiben bersten. Sein Gesang kommt aus der Tiefe, wo bei ihm, wie mir scheint, jetzt die Bliny knurren. Seine Haare sträuben sich unter dem Gebrülle. Die Weingläser, aus denen Lafitte getrunken wird, wackeln und klirren leise. Es zittern die Kristalle an den Lüstern, die Scheiben vibrieren. Am Halse des Protodiakons schwillt und zuckt eine Ader, ein Löffel rutscht in die saure Sahne hinein… ich spüre, wie sich meine Brust beklemmt und mir fast das Trommelfell platzt. Um Gottes willen, die Decke wird gleich herunterkommen!
„Eurer Hochwürden und der ganzen heiligen Kirche… und dem verehrten Hause…Vie-le…Ja-a-a-a-h…re-e-e!!!...“
Das Klavier gab einen dumpfen Laut von sich, im Winkel erlosch das Öllämpchen vor der Ikone!... Messer und Gabeln fallen. Die Weingläser klirren. […] Der Protodiakon ist ganz in Glut und Dampf gebadet. Er hockt auf drei Stühle nieder und trinkt Kwaß. Auf die Fischsuppe und die Fischpiroggen folgen Bliny und wiederum Bliny. Bliny mit Fülle. Danach Fischgallert und abermals Bliny, jetzt schon mit doppelter Fülle. Dann gibt’s gedämpften Stör und Bliny mit Zutat…

Anmerkungen zum besseren Textverständnis: In der „Butterwoche“ gibt es keine Fasttage am Mittwoch und Freitag, obwohl der Fleischgenuss der kommenden Fastenzeit wegen schon untersagt ist. Die russische „Karnevalswoche“ soll vor der vierzigtägigen Fastenzeit die Vorfreude auf Ostern wach halten.
Bliny sind russische Hefepfannkuchen, die in zahlreichen Varianten aufgetragen werden, herzhaft und süß.
Das Russische hat die griechische Bezeichnung für Bischöfe übernommen: Der Archijerej ist ein bischöflicher Gast an Schmeljowas Festtafel.
Der Protodiakon, ein besonders ausgezeichneter Diakon, übernimmt bei der Festtafel (wie während der Gottesdienste) einen großen Teil des Gesangparts des Tischgebets etc.
Piroggen sind ein Teiggebäck mit verschiedenen Füllungen, meist in Taschenform gebacken.
Ein Rasstegaj ist eine spezielle Piroggenart.
Die übliche Aufforderung zu einer Danklitanei mit abschließender Bitte um Wohlergehen lautet: „Auf viele Jahre!“.

Freitag, 17. Februar 2012

Abtwahl in Dallas

Auf der Internetseite des ordo cisterciensis ist zu lesen, dass am 15. Februar P. Peter Verhalen zum Abt von Our Lady of Dallas gewählt wurde. Er folgt Dom Dennis Farkasfalvy im Amt nach, und - so ist auf ocist.org zu lesen - er sei der erste amerikanische Zisterzienserabt. Die Sicht der Dinge sind so verschieden, wie es die Menschen sind. Selbst wenn man die juridischen Realitäten der Zisterzienser eng auslegt, ist eine solche Aussage mehr als zweifelhaft, schließlich gibt es in Nordamerka seit mehr als 200 Jahren Zisterzienser (und auch Zisterzienseräbte)! Die rechtliche Trennung der Zisterzienserobservanzen (im Jahre 1892) kann zu der oben zitierten Aussage beigetragen haben oder sie sogar provoziert haben - der Bitte um das Gebet für den neuen Abt, dem ersten Amerikaner in diesem Amt in dieser Abtei schließe ich mich gerne an.

Der Karneval und die Vorbereitung auf das Fasten

Arbeiten für das Reich Gottes - die Altlast kommunistischer Enteignung in St. Petersburg, Maria Heimsuchung

Abgesehen vom lächerlichen "Karneval" (im volkstümlich-naiven Sinne), der momentan die Politik in Deutschland und anderswo prägt, sollte der Karneval im verständigen Sinne viel mehr an Gewicht zurückgewinnen. Die Verabschiedung bestimmter Speisen, die in der Fastenzeit nicht mehr gegessen werden, hat zu Recht einen frohen Unterton! Der Verzicht auf Fleisch, womöglich auch auf Milchspeisen und tierisches Fett aller Art, soll das Herz froh stimmen und vor allem: Er soll das Herz wieder auf Gott ausrichten oder diese Ausrichtung auf Gott vertiefen und erneuern. Das ist ein schönes und beglückendes Ziel! Der hl. Benedikt möchte, dass die Mönche frohen Herzens die Fastenzeit erleben! Ohne Zweifel: Es fällt mir schwer, mit klarem Verstand aller tierischen Fette mich zu enthalten, wie es die alte Tradition der Zisterzienser vorsieht! Ab dem Montag nach dem Sonntag "Quinquagesima" - ab "Rosenmontag" also - begann im alten Cîteaux die Fastenzeit. Das bedeutete tatsächlich ein Verzicht auf alles Fette, ein Verzicht auch auf mehr als eine Mahlzeit am Tage,und selbst die fand an Werktagen (an Nicht-Fest- oder Sonntagen) erst nach der Vesper am Abend statt. Leider hat die römische Kirche darauf verzichtet, ihren Gläubigen wrkliche Fastenregeln mit auf den geistlichen Weg zu geben, nachdem manche Regeln zu Maßregelungen verkommen waren. Keiner wollte mehr die peinliche Enge der Skrupulanten durchleben müssen, die grammweise nach Todsünde oder nur Fehlerhaftigkeit forschten. Das ist sehr verständlich. Das Kind mit dem Bade auszuschütten und alle Fastenregeln auf "Minimalstvorschläge" zusammenzustreichen, bedeutet allerdings nicht nur eine Infantilisierung erwachsener Christen, die klug genug sind, das ihnen gemäße anzuwenden, sondern auch eine Zerstörung gewachsener Traditionen, die sich als zerstörerisch auch hinsichtlich des Glaubenslebens erweisen kann.
Vielleicht kann ein Interesse an den Überlieferungen und an althergebrachten Lebensweisheiten den geistlichen Kahlschlag aufhalten. Dazuj braucht es aber mehr als zaghaftes Suggerieren und Herumreden um die Traditionen, die uns eigen sind (oder besser: waren). Ich habe vorgestern in der 1. Lesung der römischen Leseordnung den Satz gefunden: "Setzt das Wort Gottes auch in die Tat um!" Genau das brauchen wir: Die Überwindung der Trägheit; die Ausdauer, beim Gebet zu stehen oder zu knien (anstatt sich auf die erstbeste Sitzgelegenheit fallen zu lassen); sich für das Gebet alle Zeit der Welt zu nehmen, wo keiner mehr Zeit hat; das Fasten zu lieben - nicht nach Canones und geltenden Regeln, sondern als Liebende! Die Infantilisierung in der Politik, die im "Irrealis" mehr zuhause ist als im Hier und Jetzt, kann unmöglich weiterhin kirchlicherseits den kirchlich engagierten Menschen zugemutet werden. Diese nämlich können und wollen fasten, beten, sich für Gott Zeit nehmen und sich anstrengen und kämpfen für ihren Glauben. Mit seichten Worten kann kein Bischof oder Pfarrer diesen guten Willen stärken und leiten! Gerade das aber brauchen wir doch: Stärkung, Führung und Unterstützung auf dem immer schwieriger werdenden Weg der Christen durch die Welt auf Gott hin.

Sonntag, 12. Februar 2012

Liturgie und Leben

Obwohl auch an den Zisterziensern die Reform der liturgischen Bräuche und Gewohnheiten nicht spur- und schadlos vorübergegangen ist, möchte ich heute daran erinnern, wie bis vor einigen Jahrzehnten in den meisten Gemeinden die Zeit vor dem Beginn der Heiligen Vierzig Tage als schrittweie Annäherung an die große Fastenzeit begangen wurde. Wir stünden schon jetzt in der Vorfastenzeit, der "Septuagesima", wie diese Zeit nach ihrem ersten Sonntag genannt wurde. Im byzantinisch geprägten Osten zeichnet sich diese Zeit heute noch durch schrittweisen Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel aus: Am "Sonntag des Fleischverzichts" wird zum letzten Mal vor Ostern Fleisch gegessen, am "Sonntag des Käseverzichts" werden zum letzten Mal tierische Produkte genossen, bevor in der vorösterlichen Fastenzeit auf als dies verzichtet wird. Nicht alles war notwendig in der langen Gebräucheliste, die die Liturgie im Laufe der Jahrhunderte anlegen ließ. Es wäre allerdings sehr kurzsichtig, die Notwendigkeit zum Maßstab des Sinnvollen zu machen. Sinnvoll ist das verliebte Gespräch zweier Menschen nicht unbedingt, aber es gehört ebenso dazu wie die Sinnlosigkeit verliebter Gesten. Dass die Liturgie zum Ort der Liebe und der liebenden Vereinigung zwischen Gott und Mensch werden soll, darf nicht in Vergessenheit geraten. Die Uhr im Hinterkopf, die auf höchstens eine Stunde begrenzen möchte, was ein Liebender in Ewigkeiten rechnet, tötet die "Sonntagspflicht" - ein Wort, das vor dem Hintergrund der Liebe ebenso lächerlich wird, wie die kanonistischen Regelungen zur Erfüllung oder Nichterfüllung von Fastengeboten. Die Karnevalszeit kann wieder ins Gedächtnis rufen, wie wichtig es ist, der Regel ein menschliches und schönes Gesicht zu geben. Es bliebe tatsächlich nur das Gute zurück, wenn jenseits sinnvoller liturgischer Praktiken und kirchenrechtlicher Regelungen auch die Leidenschaft im hohen Sinn des Wortes ihren Platz zurückerhielte.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Hl. Alexander Schmorell - Verherrlichung, Kanonisierung, Heiligsprechung, München 4. / 5. Februar 2012 - Fortsetzung II


Dankenswerterweise veröffentlicht "moinillon" (in französischer Sprache) zuverlässig und zeitnah alles, was den hl. Alexander Schmorell betrifft. So finde ich eben eine kurze Filmreportage bei ihm, auf die ich hier verweisen darf: Heiligsprechung Alexander Schmorell.
Am Schluss des Beitrags von "moinillon" findet sich außerdem eine Verweisung auf eine Photoreportage der Kanonisierung,indem man "jimforest" aktiviert.

Dienstag, 7. Februar 2012

Politik und Glaube

Photo: www.moinillon.net

Am Samstag und Sonntag durften wir die Kanonisierung des hl. "Alexander von München" feiern. Heute lese ich zufällig auf der Startseite meines Posteingangs die Überschriften der Nachrichten. Und ich gestehe, dass ich erschüttert bin: Zuerst die Nachricht, dass die SPD sich entrüstet über die Wahlkampfunterstützung der Bundeskanzlerin Angela Merkel für den französischen Präsidenten Nicols Sarkozy. Dann, vo einigen Minuten, die Überschrift, dass die SPD sich ihrerseits einsetzt für die Gegenpartei im französischen Wahlkampf. Die Infantilität der Politik, die nur zu offenkundig ist, steht im krassen Widerspruch zum herausragenden Zeugnis des hl. Alexander Schmorell. Als Widerständler gegen ein menschenverachtendes Regime von Befangenenen und Zerrütteten, wie es Adolf Hitler und zahlreiche Menschen in seinem Umfeld waren, ist er eingetreten für ein verantwortungsbewußtes Miteinander von Politik und Gesellschaft. Seine, Alexander Schmorells, Grundlage war eine reife, gereifte Sicht auf die Belange der Menschen. Es ging eben nicht um eine falsche Profilierung, wie sie das Gebaren der Parteien heutzutage peinlichst nahelegt. Es ging auch nicht um eine Verdummung des Volkes, was sich bei der Berichterstattung über das Verhalten der Parteien ebenfalls aufdrängen will. Wieder zeigt es sich, wie richtig und zeitgemäß im wahrsten Sinne die Heiligsprechung Alexander Schmorells ist. Er wird Fürsprecher sein für alle, die heute seinem Beispiel zu folgen versuchen.

Montag, 6. Februar 2012

Hl. Alexander Schmorell - Verherrlichung, Kanonisierung, Heiligsprechung, München 4. / 5. Februar 2012 - Fortsetzung

Zu recht verdient es der neukanonisierte Heilige Alexander Schmorell, angemessen gewürdig und als Vorbild im Glauben von seinen deutschen Landsleuten wahrgenommen zu werden. Er hat nicht nur dem Nationalsozialismus mutig die Stirn geboten, sondern sein Leben als Christ unter das Zeichen des Kreuzes gestellt, indem er ohne zu zögern Christus vor allen - Freunden wie Feinden - bekannte. "Moinillon" hat eine Reihe von schönen Photos und neuer Ikonen des "Neumärtyrers" veröffentlicht, die HIER abrufbar ist.
Es folgen noch zwei Bilder, das erste das Grab des Heiligen am Samstag Nachmittag vor der Vesper, das zweite die Grabstätten weiterer Widerstandskämpfer der "Weißen Rose", wenige Meter entfernt.
Die Gläubigen verehren die Grabstätte des hl. Alexander Schmorell

Die Gräber der Geschwister Scholl und des Christoph Probst

Sonntag, 5. Februar 2012

Hl. Alexander Schmorell - Verherrlichung, Kanonisierung, Heiligsprechung, München 4. / 5. Februar 2012


Heute wurde in München in der Kathedralkirche (russ.) der hl. Neumärtyrer Russlands Alexander Schmorell kanonisiert. Beginnend am Samstag Abend mit er Vesper und dem Nachtgottesdienst zu Ehren der hl. Neumärtyrer, deren Festtag heute begangen wird, wurde die Kanonisierung des Mitbegründers der "Weißen Rose" gefeiert. Zuvor war auf dem nahen Friedhof "Perlacher Forst" ein letztes Totengebet gefeiert worden, bei dem auch der anderen Widerstandskämpfer der "Weißen Rose" gedacht wurde: Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst - um nur die bekanntesten zu nennen.
Die "Verherrlichung", die dem hl. Alexander Schmorell zuteil wurde, feierte die Gemeinde, versammelt um sechs Bischöfe, durch die erste offizielle Verehrung der Ikone des Heiligen, bei der ein Verherrlichungsgesang gesungen wurde.

Am Sonntag zum Pontifikalamt waren zahlreiche Gäste erschienen, unter ihnen Weihbischof Engelbert Siebler (München). Gegen Ende der Liturgie feierten die Bischöfe zusammen mit der Gemeinde einen Bittgottesdienst zum hl. Alexander Schmorell. Hier soll jetzt nur der Festgesang (Troparion) aus den neuen Gottesdiensttexten folgen:
"Heute erglänzt in Freude unsere herrliche Stadt, die deine heiligen Reliquien beherbergt, heiliger Märtyrer Alexander. Daher bete zu Christus, Gott, dass Er uns erlöse von jeglicher Anfechtung, damit wir uns sammeln, dein Gedächtnis in Liebe strahlend zu feiern, indem wir deiner Tapferkeit nacheifern, und uns widersetzen den gottlosen Herrschern und Widersachern."
Das Gedächtnis des hl. Alexander Schmorell ist der Tag seiner Enthauptung, 13. Juli.

Grabstätte und Ikone es neuen Heiligen sind mit weißen Rosen geschmückt, deren Bedeutung die Widerstandsbewegung gleichen Namens auf Vermittlung des hl. Alexander Schmorell durch das Werk Dostojevskijs kennenlernen durfte: Die "Weiße Rose" als Zeichen der Auferstehung, als Zeichen des Sieges Christi über die todbringenden Verführungen des Bösen in der Welt.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Zum Festtag Maria Lichtmess, der Darstellung des Herrn im Tempel

Zum heutigen Hochfest der Reinigung Mariens, wie es auch genannt wurde, möchte ich einen Festgesang (ohne Noten...) hier einstellen:
"Freue Dich begnadete Gottesgebärerin, Jungfrau: denn aus Dir ist aufgestrahlt die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott, der erleuchtet, die in Finsternis sind. Frohlocke auch du, gerechter Greis. Empfangen hast du in deinem Arme den Befreier unserer Seelen, der uns auch schenkt die Auferstehung."
Dieser Festtag ist noch ein ganz weihnachtliches Fest, nicht nur deshalb, weil es einst in die Zeit "nach Epiphanie" fiel, sondern weil es die geheiligte Zahl der vierzig Tage vollmacht, die uns an Weihnachten binden. Die Franzosen nennen den heutigen Tag die "chandeleur" - der Tag der Kerzen, ganz frei übersetzt. Sie erinnern uns an Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, der uns in den Wintertagen aufstrahlen will. Und der unsere Seelen mit Freude erfüllen möchte.