Freitag, 30. September 2011

Hl. Isaak der Syrer - Asketische Reden X


Aus der 43. Rede:
13. Vom Tisch derjenigen, die fasten, die während der Nacht wachen und sich abmühen im Herrn, nimm für dich ein Heilmittel des Lebens in Empfang und lass deine tote Seele auferstehen. Denn der Vielgeliebte, den sie anrufen in ihrer Mitte, heiligt und wandelt in ein unglaubliches Wohlgefallen die Bitterkeit ihres mühevollen Lebens um. Seine geistlichen und himmlischen Knechte bedecken sie mit dem Schatten [ihrer Flügel], sie und ihre heilige Nahrung. Ich kenne einen Bruder, der dies mit eigenen Augen gesehen hat.
(Übers. nach: Saint Isaac le Syrien. Discours ascétiques... Trad. par .e R.P. Placide Deseille. Monastère Saint-Antoine-le-Grand [u.a.] 2006, S. 297)

Donnerstag, 29. September 2011

Archimandrit Placide Deseille - Propos d'un moine orthodoxe: Ein Gespräch


Es ist ein großes Geschenk, wenn Menschen mit einer langen Lebenserfahrung und geistlicher Tiefe Rede und Antwort stehen. Im Jahr 2010 ist ein Gespräch zwischen Archimandrit Placide Deseille und Jean-Claude Noyé in französischer Sprache erschienen. P. Placide war nicht nur lange Jahre Mönch von Bellefontaine und aktiv in der eminanten Reihe "Sources chrétiennes" tätig. Er hat zeitlebens die Suche nach Gott nicht aufgegeben und ist dadurch weise im besten Sinne des Wortes geworden, auch wenn das Alter mittleweile seinen Tribut fordert. Nach seinem Eintritt in das Athoskloster Simonos Petra wurde er nach Frankreich zurückgeschickt, um dorthin das Mönchtum athonitischer Prägung zu bringen. Das kleine Kloster Saint-Antoione-le-Grand in Saint-Laurent-en-Royans ist seitdem eine Zelle der Anbetung und eine Oase des geistlichen Lebens. Vielleicht gelingt es mir, die eine oder andere Antwort von P. Placide Deseille hier in Übersetzung zu veröffentlichen...

Mittwoch, 28. September 2011

Von der Ehrfurcht

Ritusverwandschaft und die edle Einfachheit... Französischer Kartäuserpriestermönch während des Hochgebets

Fast jedesmal, wenn ich in der Kirche bin, denke ich an die Ehrfurcht, denke ich darüber nach, ob ich so ehrfürchtig bin, wie der Ort und mein Gefühl es verlangen. Ich falle wohl immer durch bei diesem Examen, da mein Denken schon zeigt, dass ich noch außerhalb stehe! Außerhalb der Glaubensgewissheit (welch eine Kombination!), dass durch meine Anwesenheit eine wesentliche Grundvoraussetzung der Ehrfurcht gegeben ist: Ich möchte Gott als den Heiligen, Starken und Unsterblichen bekennen. Und trotzdem bleibt immer ein schales Gefühl zurück. Ich sehe den Altar mit seinen Weihekreuzen und seiner Salbung, den eingebrannten Malen des sich verzehrenden Weihrauchs, die ölbenetzte Fläche des Opfersteins. Und ich erinnere mich, wie ehrfurchtgebietend unseren Vorfahren meist die Kirche war. Tausenderlei Vorbereitungen und Vorschriften waren zu bedenken, bevor der Gottesdienst gefeiert wurde. Lange Stunden zog sich die Konsekration einer Kirche hin, ohne dass jemand der Würdenträger den Kopf schütteln wollte ob dieser Zeitverschwendung. Liegt mein Notizbuch wirklich richtig, wenn es nur kurz beim Anzünden der Kerzen auf dem Altar landet? Bin ich wirklich bei der Sache, wenn das Reinigen der heiligen Gefäße eine Last zwischen zwei Verpflichtungen ist? Wo steht mir der Kopf, wenn ich peinlich darauf achte, die Stilrichtung von Altarkreuz und -leuchtern zu koordinieren, aber der Weg zu weit und viel zu beschwerlich ist, die Kerzen am Tag seiner Konsekration auch anzuzünden? Ich bezweifle, dass solches Verhalten mit meiner Bodenständigkeit zu tun hat. Es ist schon Verweltlichung, Säkularisation, wenn ich fürchte, Ehre zu erweisen, wem Ehre gebührt.

Sonntag, 25. September 2011

Und noch einmal: "RGM" - Generalkapitel ocso in Assisi 2011

Für alle, die weder der englischen, noch der französischen oder spanischen Sprache mächtig sind, aber trotzdem den öffentlichen Einträgen der Kapitelstagebücher (in sehr beschränktem Maß, ich gebe es zu) folgen möchten:
Am 24. September wurden mehrere Abstimmungen vorgenommen. So wurde die Erhebung der Klöster Matutum, Miraflores und Nový Dvúr zu Abteien approbiert. Die Klöster Abakaliki und Boschi werden zu selbständigen Prioraten.
An "Personalentscheidungen" wurde veröffentlicht: Dom Victor von Tamié tritt zum 9. Obtober von seinem Amt als Abt zurück. Dom Armand sichert weiterhin die Verbindung zu den Laiengemeinschaften im Fahrwasser der Zisterzienser.
Außerdem wird am 25. September vermeldet, dass die Gemeinschaft von Achel supprimiert wird und als Annex-Haus von Westmalle weiterbesteht.
Hingegen approbiert das Kapitel die Gründung von Valserena in Syrien (Beata Maria Fons Pacis).
Es gehört zum Auf und Ab des Lebens, dass manche Gemeinschaften ihren Dienst getan haben und "zurücktreten" dürfen, so schmerzlich das auch ist. Mit der Abtei Achel verbinden sich so markante Namen wie P. Edmund Mikkers und P. Vincent Hermans. Sie haben, jeder auf seine Weise und auf seinem Gebiet, Großes leisten dürfen für die zisterziensische Geschichte. Dankbarkeit und dankbare Erinnerung sind die beste Verewigung einer gewichtigen Geschichte.

Freitag, 23. September 2011

Generalkapitel ocso 2011 in Assisi - wichtige Entscheidung seitens der röm. Kongregation für die Religiosen

Moniale und Mönch, allerdings nicht auf der "RGM" in Assisi, sondern beim monastischen Weiterbildungskurs im Generalat ocist in Rom. Photo: P. M. Tomann, bearbeitet vom Autor des folgenden Beitrags

Gestern, am 22. September also, konnte Dom Timothy Kelly den versammelten Kapiteln der Äbte und Äbtissinnen verkünden, was die "Congregatio pro religiosis et institutis saecularibus" unter dem Datum des 14. September entschieden hat: Die "zwangsweise" getrennt tagenden Kapitel der Männer und Frauen ord. cist strict. observ. dürfen als ein Kapitel tagen! Obgleich die Zusammengehörigkeit der Frauen und Männer ein wesentlicher Bestandteil der zisterziensischen Tradition ist, war bislang immer ein Kampf nötig, um diesen Umstand der römischen Denkweise zu vermitteln. Ob die Vermittlung gelungen ist, darf bezweifelt werden... Immerhin gibt sich die zuständige Kongregation geschlagen oder ist es wenigstens leid, immer wieder Anfragen und Eingaben diesbezüglich beantworten zu müssen. Die kirchenrechtliche Lage ist durchaus nicht einfach in dieser Frage: Schon bei der Approbation von Konstitutionen beispielsweise müssen Männer und Frauen eigene Textfassungen einreichen, auch wenn diese sich fast nur in den geschlechtsspezifischen Endungen unterscheiden. Die "salus animarum", die das Kirchenrecht anführt, kennt im Ausarbeiten von Texten und der dazugehörigen Arbeit wohl eine Grenze. Übrigens hat das römische Kirchenrecht wohl sowieso Schwierigkeiten mit dem monastischen Gepflogenheiten. Es tut sich schwer, das Mönchtum korrekt einzuordnen: Aber vielleicht gehört es zu den Wesenszügen des Mönchtums, sich gegen die Klassifizierung zu wehren.
Eines steht fest: Die Erlaubnis der Congregatio pro religiosis ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Eine andere Anfrage wurde (leider) zurückgewiesen: Weiterhin darf ein nicht zum Priester geweihter Mönch kein Oberer einer Gemeinschaft sein.

Umka - eine Hündin im Heiligen Land

Es reizt mich zu sehr. Deshalb dieser Eintrag über die belgische Hirtenhündin Umka, die in der Lawra des hl. Chariton in der Nähe von Jerusalem (namens "Fara") lebt - bei einem russischen Mönch, dem meine Quelle aus München einen mehrwöchigen Besuch abstatten konnte. Hier also Umka in Aktion. Der französische Begleittext charakterisiert sie als kraftstrotzende Hündin, die ihre Energie noch "weiterverkaufen könnte". Schöne Erinnerungen an meine Jugend kommen mir da, wenn Umka ihren "Frohsinn" treibt und den Filmenden tatsächlich verlocken kann, ihr zu Willen zu sein. Ein Vorgeschmack des Paradieses... an einem Ort, der keinen Stromanschluss, kein fließendes Wasser, dafür aber eine geistliche Tradition von Jahrhunderten hat!

Donnerstag, 22. September 2011

"Was heißt hier streng?" - Von der Subjektivität der Wahrnehmung

Photo: Bruno Rotival in Cistopedia

Eine der wirklich beschämenden Erfahrungen war für mich die Begegnung mit einer älteren Frau im bayerischen Hinterland. Die Episode trug sich schon vor Jahren zu, bleibt mir aber nichtsdestotrotz in lebhafter Erinnerung. Als Zisterzienser erkenntlich, hielt mich diese Frau an und begann ohne Umschweife, ihrer großen Hochachtung vor dem zisterziensischen Mönchtum Ausdruck zu geben. Was für ein Trost es ihr bedeute, die Mönche in bedingungsloser Selbstverleugnung auf hartem Nachtlager ausgestreckt zu wissen. Welche geistliche Stärkung sie erfahre, wenn sie an die Nachtwachen, das strenge Fasten und die Abstinenz der Mönche denke. Wie getragen sie sich fühle, da das unablässige Gebet in den Klöstern ihr ein Trost sei, die so schwer nur beten könne.
Ich hatte damals nicht den Mut, die antiquierte Vorstellung des Mönchtums zu zerstören, die so liebenswürdig vermittelt wurde. Der "Strohsack", von dem die Rede war, existiert schon Jahrzehnte nicht mehr. Die "durchwachten Nächte" sind einer eher wohligen Nachtruhe im Bett und in einer einigermaßen abgeschlossener Zelle gewichen. Das Fasten und die Abstinenz lassen sich gut aushalten, da die Modernisierung der geistlichen Lebensweise vor dem Mönchtum nicht haltgemacht hat. Und das unablässige Gebet? Es ist ein ständiges Versuchen und Herantasten! Es ist die unablässige Sehnsucht, die zum Gebet werden möge. Aber das Maß der Väter liegt für mich noch in weiter Ferne. Selbst die Gabe der Tränen über solch eine Trägheit ist mir noch nicht gegeben.
Das "strenge Leben", das meiner Gesprächspartnerin so imponiert hat, ist tatsächlich eine sehr relative Sache. Wie streng kann einem das Leben erscheinen, wenn die Grundlagen des Mönchtums zwar weit gefasst und vereinfacht wurden, aber das Ziel dadurch nicht mehr ganz so einfach im Blick zu behalten ist? Es ist wirklich ein strenges Leben, wenn die Modernisierung unserer Lebensweise auch dazu geführt hat, dass Erprobtes und Bewährtes in der Versenkung verschwinden und nicht einmal mehr betrauert werden. Die "Strengheit" findet sich sicher nicht im gemeinsamen Schlafsaal, im peinlich beobachteten Stillschweigen, in der Abstinenz und im geordneten, durch viele Gebetszeiten unterbrochenen Tagesablauf, der um 3.00 Uhr in der Frühe beginnt. Die "Strenge", von der ich schreibe, findet sich in der Asozialisation unseres Lebens, die ich oftmals ausmache. War früher jedes Naseputzen reglementiert, so fällt es heute manchmal ins Auge, dass ein Gespür für das Dezente fehlt. Wie laut kann man ein Taschentuch nicht in Benutzung nehmen! Wie seismographisch auffällig kann man eine Tür zuschlagen! Wie interessant können Diskussionen über die Rubriken der liturgischen Bücher sein, die man bis in die letzten Ecken der Kirche mitverfolgen kann! Hier zeigt sich, wie streng man sich das Leben heute machen kann! Und wie viel prosaischer war nicht der (verbotene!) mitbrüderliche Namenstagsgruß nach der Komplet aus den Winkeln der aufgesetzten Kapuze heraus. "Strenge" bedeutet für mich auch, verzichten zu müssen auf die großartigen Kleinigkeiten (und Kleinlichkeiten!!!!) der Vergangenheit...

Freitag, 16. September 2011

"Von Menschen und Göttern" - DVD mit der deutschen Version des Films ab heute erhältlich


"Des hommes et des dieux" - der Film über die Ereignisse im Kloster Notre-Dame de l'Atlas in Tibhirine / Algerien hat in Frankreich die Kinos gefüllt und die Menschen nachdenklich gemacht. In Cannes wurde dieser französische Spielfilm ausgezeichnet und gilt seit seiner sehr erfolgreichen Tour durch die Kinos als sehenswerte und wertvolle schauspielerische Darstellung der letzten Monate im Leben der Gemeinschaft von Notre-Dame de l'Atlas. Seit dem 16. September 2011 kann die deutsche Fassung des Films, "Von Menschen und Göttern", als DVD erstanden werden.

Dienstag, 13. September 2011

Besuch von Dom Mauro Giuseppe Lepori, Generalabt ocist, bei der "RGM" 2011

Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori während seines Besuchs der "RGM"

Aus dem Internettagebuch der "RGM", also der Generalkapitel ocso, vom 12. September:
"Wie an der Pinnwand für diesen Vormittag angegeben, können die in der Aula versammelten Kapitulare Dom Mauro Lepori, Generalabt des Zisterzienserordens, voll Freude begrüßen. Er wird von Dom Eamon der Versammlung vorgestellt (...)
Als Dom Mauro 2010 gewählt wurde, war er Abt von Hauterive in der Schweiz, was erklärt, warum er gut bekannt ist in mehreren trappistischen Gemeinschaften in Europa, vor allem in der Schweiz und in Italien. In exzellentem Französisch erklärt uns Dom Mauro, warum er zahlreiche Reisen unternehmen muss, um Klöster des Ordens zu besuchen, was erklären kann, warum er nur mehr selten in unseren Klöstern absteigt, ausgenommen in Chile (Miraflores und Quilvo), Klöster, die er während seiner Südamerikareise besuchen konnte. Sehr weise betont er, dass das Band, das unsere Orden verbindet, stärker ist, als die Häufigkeit der Besuche zwischen Gemeinschaften es auszudrücken vermöchten. Die Bereicherung, die diese Besuche ihm schenkt, möchten ihn Orten finden lassen, an denen eine größere Gemeinschaft innerhalb der Zisterzienserfamilie sichtbar wird.
Da mehrere unserer Gemeinschaften sich schon in brüderlichem Austausch befinden, schlägt Dom Mauro vor, einen Schritt weiter zu gehen und Treffen zu organisieren, bei denen Schwierigkeiten und Zerbrechliches, aber auch Ansprüche diskutiert werden können, denen sich unsere Zisterziensergemeinschaften stellen müssen. Diese gemeinsame Aufgabe könnte in Italien begonnen werden, wo einige Gemeinschaften in Schwierigkeiten geraten sind.
Dom Mauro wünscht sich auch, dass unsere Gemeinschaften hinsichtlich der Kanonisierungsprozsse großer Gestalten der Zisterziensergeschichte zusammenarbeiten. Humorvoll, doch mit seriösem Hintergrund, lädt er Dom Olivier von Cîteaux ein [der viel über die hl. Gertrud von Helfta gearbeitet hat, der Übers.], eine Kommission zu bilden, die die Erhebung der hl. Gertrud zur Kirchenlehrerin lancieren soll! Was dem Abt von Cîteaux nicht zu missfallen scheint!
Mit persönlichen Worten läßt uns Dom Mauro an seinen Erfahrungen und seiner pastoralen Arbeit im Orden teilnehmen. In diesem ersten Jahr als Generalabt hat er die Wichtigkeit der Freundschaft erkennen dürfen, die er mit Oberen von Gemeinschaften schließen durfte, was umso wichtiger ist, da manche Oberen des ocist mit ihren Gemeinschaften weit von anderen Klöstern entfernt leben müssen. Diese Freundschaften haben ihm die Möglichkeit gegeben, besser zu verstehen, warum der hl. Paulus schriftlichen Kontakt mit den Gemeinden gehalten hat, die er gegründet hatte. Daher möchte er daran erinnern, dass die Berufung seines Ordens eine Berufung zu brüderlicher Gemienschaft sei. Andererseits hat ihm die Zerbrechlichkeit mehrerer Gemeinschaften seines Ordens gezeigt, dass diese ebenfalls Trägerinnen einer bislang ungeahnten Vitalität sind.
Am Ende seines Berichtes wurden ihm mehrere Fragen gestellt, die die Situation in Vietnam, in Italien betreffen, oder auch Fragen zur Ausbildung, zu seiner Rolle als Generalabt von 13 Kongregationen, die den ocist bilden.
Nachmittags kehren die Kapitulare in ihre Säle zurück und nehmen ihre Arbeit wieder auf (Berichte der Häuser / Gemischte Kommission).
f. Martin, Val Notre-Dame, Delegierter der Region CAN

Samstag, 10. September 2011

Ein hartes Geschäft - Generalkapitel und Übersetzertätigkeit

... copyright by ocso...

Das simultane Übersetzen gehört zu den Charismen, die mir nicht gegeben sind. Eine gute Übersetzung ist für mich immer eine langwierige Angelegenheit - Wörter und Worte werden neu gesetzt und ausgewählt. Sätze brauchen eine neue Struktur, um dem Sinn des Originaltextes wirklich besser entsprechen zu können...
Alles das müssen Simultanübersetzer in einen Gedanken fassen - und direkt dem wartenden Hörer übermitteln! Eine Knochenarbeit also, zumal wenn Texte frei gesprochen werden, ohne dass der Übersetzer sich vorbereiten kann - was bei Simultanübersetzungen eben häufig der Fall sein dürfte. Bei den Generalkapiteln ocso sitzen de Schwestern und Brüder Seite an Seite in ihren Kabinen und leisten Unglaubliches! In den ersten Tagen müssen Statistiken vermittelt werden, dürfen Grußbotschaften nicht fehlen und kommt oft Unvorhergesehenes. Alles das will übersetzt, mitgeteilt werden: Die Schwestern und Brüder der Kapitel müssen wissen, was läuft, um kompetent entscheiden und beraten zu können. Der Erfolg der Generalkapitel hängt also zu einem großen Teil von guten Übersetzungen ab, nachdem das Latein als Amtssprache schon länger nicht mehr in Funktion ist... "de-functa" sozusagen..., weder in ord.cist.strict.obs., noch in ord.cist. tout court...

Mittwoch, 7. September 2011

Generalkapitel ocso 2011 in Assisi - ein Nachtrag

Generalkapitel in Cîteaux - eines der ersten ist hier dargestellt...

Gestern konnte ich von den unmittelbar bevorstehenden Kapiteln der beiden ocso-Zweige schreiben - heute liefere ich eine willkommene Adresse nach, nämlich diejenige des elektronischen "Tagebuchs" (die Blog-Adresse also). Es ist die englische Version; eine französische und eine spanische sind ebenfalls aufrufbar, und zwar von der englischen Version aus (respektive auch von den jeweils anderssprachigen).

Dienstag, 6. September 2011

"Capitulum generale" - RGM - oder schlicht: Generalkapitel ocso 2011 in Assisi...

Das jährlich wiederkehrende Generalkapitel der Zisterzienser in Cîteaux war ein - oftmals gefürchtetes! - Ereignis im Leben des Ordens. Das ist heute nicht anders, auch wenn sich manchmal Namen (z.B. Réunion générale mixte, kurz: RGM...) oder Zusammensetzung (heute neben den Äbten auch in einer getrennten Versammlung die Äbtissinnen, sowie immer auch Delegierte aus den Klöstern) und Frequenz (alle 3 bzw. 5 Jahre) ändern können. Auch die Furcht wird sich in Grenzen halten - ausgenommen wohl bei den Sekretären des Kapitels, die oftmals schon monatelang Vorbereitungen zu treffen hatten, damit alle logistischen Notwendigkeiten funktionieren. Vom 7. bis zum 28. September 2011 tagen in diesem Jahr die beiden Generalkapitel ocso (Monialen und Mönche). Als eigenständige "Congregationes monasticae", wie jede andere Zisterzienserkongregation übrigens, bildet jede juristische Einheit ein eigenes Kapitel, das getrennt tagen kann. Das Haus "Domus pacis" in Assisi bietet den zahlreichen Mitgliedern der Generalkapitel Platz und technische Möglichkeiten, um ihre Sitzungen effektiv abhalten zu können. Möge Gott seinen Segen geben.

Sonntag, 4. September 2011

Von Menschen und Göttern - Der Film über die Ereignisse in Notre-Dame de l'Atlas (Tibhirine) von 1996

Wie durch Zufall stoße ich gerade eben auf eine mir bislang unbekannte Seite mit einer Vorstellung des Films "Von Menschen und Göttern" auf kino.de. Obwohl einige Interpretationsfehler auch hier auftauchen (so bzgl. des vermeintlichen "Letzten Abendmahls" gegen Schluss des Films), scheint mir die Präsentation dem Kinoereignis doch gerecht zu werden.
Der Film jedenfalls hat es verstanden, in Bildern auszudrücken, dass der Glaube und die Glaubenspraxis wesenhaft aus dem Leben kommen müssen, um nicht Gefühl oder sogar nur Ästhetik zu bleiben.

Freitag, 2. September 2011

Notre-Dame de l'Atlas / Tibhirine - fr. Christophe Lebreton, IX


[01/09/1994] Donnerstag 1. September.
GEHE HINAUS auf den großen Abgrund und werft eure Netze aus.
Hinausgehen bedeutet, eine einzigartige Entscheidung eines verrückten Gehorsams zu treffen. Dann hat man teil ein einem einenden Werk: des gemeinsamen Fischens.
Der große Abgrund, das ist die Beziehung zu dir. Der Abgrund meiner Misere ist gesichert. Der große Abgrund, in dem alles Gnade ist, zieht mich zu sich hin um eines geheimnisvollen Aufstiegs willen.

[02/09/1994] Freitag.
Dein volle und gänzliche Zusage ist rein. Und das heißt, zu hoffen, wer mich rein machen kann, ja, auch mich, durch dich, in dir, mit dir.

(Übers. nach: Le souffle du don. Journal de frère Christophe moine de Tibhirine... Paris, Bayard 1999, S. 107-108)